1. Vom Aufgang der Sonne…

    Hans-Peter Fiebig, Pastor i.R., Bückeburg

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Wissen Sie, wie dieser Versanfang weitergeht? Ja, richtig: … "bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn". Wissen Sie auch, woher dieser Vers stammt? Noch mal richtig! Aus der Bibel, genauer: aus dem Buch der Psalmen (Psalm 113,3). Wie oft haben wir diese Zeilen als Kanon gesungen. Die Melodie beschreibt mit ihrem großen Bogen den täglichen Lauf der Sonne, wie er unserem menschlichen Auge erscheint: den Aufgang im Osten, die Höhe im Süden und den Untergang im Westen. Zu allen Zeiten ist die Sonne besungen worden: schon im alten Ägypten vor über 3350 Jahren ( Pharao Echnaton: schön erscheinst du im Horizont des Himmels, du lebendige Sonne, die das Leben bestimmt); im Mittelalter vor 800 Jahren (der Sonnengesang des Franz von Assisi … die Sonne, die uns zieret und uns erhellt durch ihr Licht, und schön ist sie, und strahlend mit großem Glanz) , zur Zeit des 30 -jährigen Krieges vor 370 Jahren (Paul Gerhardt 1607-1676: Die güld'ne Sonne voll Freud und Wonne ); in unserer Zeit ( Detlev Block 1934-2022: Nun steht in Laub und Blüte… Die Sonne, die wir brauchen, schenkst du uns unverdient. Wir werden aufgefordert, dieses tägliche Naturphänomen der Schöpfung nicht nur wahrzunehmen, sondern auch den Schöpfer zu loben: Gott, das hast du gut gemacht. Wir freuen uns an deiner Sonne, die uns Licht, Wärme, Energie, ja dadurch das Leben gibt und erhält: Tag für Tag, Jahr für Jahr, jeden Morgen immer wieder neu. Wir wissen ja, dass die Sonne nicht auf- und untergeht, sondern dass sich unsere Erde nicht nur um sich selber, sondern auch auf einer elliptischen Umlaufbahn um die Sonne dreht. Trotzdem sprechen wir auch nach Kopernikus und Galilei vom "Sonnenaufgang und ihrem Niedergang", immer noch, nur das Staunen und Danken kommt bei uns heutigen Menschen leider viel zu kurz. Dabei ist doch allen klar bewusst: Ohne diese Sonne, ohne Gottes Sonne, wäre unser Planet Erde kalt und tot, ohne Leben, aber mit der Sonne und durch die Sonne ist er voller Leben, blühend und schön, blau - von der ISS aus, grün - auf der Erde, abwechslungsreich und vielfältig. Möchten wir Menschen die Erde auch als solch wunderbares göttliches Geschenk bewahren. Loben zieht nach oben, sagt das Sprichwort. Wir freuen uns, wenn wir gelobt werden, wenn wir einander Gutes sagen, wo immer und wer immer wir sind. Gott braucht unser Lob nicht, aber wir brauchen es, das Loben Gottes, unseres Schöpfers. Es ist für uns Menschen unendlich wichtig, ihm Dank zu sagen, auch für die Sonne. Gott, du Schöpfer der Welt und unseres Lebens, du hast es dir wunderbar ausgedacht: unser Sonnensystem mit den 9 Planeten im unermesslichen Weltall. Unsere Erde bewegt sich mit einem Abstand von rund 150 Millionen km um die Sonne. Kaum vorstellbar, aber genial, denn gerade bei dieser Licht- und Wärme-Strahlung der Sonne führt das zu jenen Temperaturen, wie wir sie auf unserem Planeten brauchen. Alle reden in diesen Tagen vom Krieg in der Ukraine, von der Gasversorgung, von den vielen Unsicherheiten, die auf uns zukommen. Aber wir dürfen trotzdem nicht die Themen von Klima, Klimakatastrophe und Klimaschutz aus den Augen verlieren. Der Schöpfer hat seine Schöpfung, auch unser Sonnensystem, großartig gestaltet. Er möchte, dass wir seine Erde, unsere Erde verantwortlich bebauen und bewahren, nicht ausplündern und zerstören. Wäre die Sonne noch heißer als die 5770 Grad auf ihrer sichtbaren Oberfläche, würden wir alle verbrennen. Wäre die Temperatur der Sonne geringer, würde das Leben bei uns erlöschen. Gerade die vorhandene Kombination von Entfernung, Licht, Wärme und Energiezufuhr ermöglicht auf unserer Erde Temperaturen zwischen 0 und 40° Celsius, optimal für die Entfaltung und Erhaltung des gesamten Lebens auf unserem Planeten. Ist es nicht immer wieder faszinierend, wenn die Sonne als rot glühender Ball am Horizont versinkt, nicht nur am Meer, sondern auch hier bei uns in Schaumburg. Wie viele herrliche Sonnenuntergänge - oder auch Sonnenaufgänge - haben wir erleben dürfen! Vergessen wir darum nicht, unseren Schöpfer dafür zu loben, ihm zu danken - nicht nur für die Sonne, sondern für alles Licht und alle Wärme und alle Energie in unserem Leben.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an