Friedrich-Wilhelm Rehmert ist Vorsitzender des Rintelner Imkervereins und damit Nachfolger von Klaus Koschnick. Am "Tag der deutschen Imkerei" informierte er zusammen mit weiteren Imkerinnen darüber, wie man Bienen artgerecht hält und wie man an den heißgeliebten "Ertrag" der Bienenvölker kommt. Das alles passierte natürlich am Insektenschaugarten "Melissa" an der Kasseler Straße (hinter dem Friedhof), wo mit Hilfe der Bingo-Umweltstiftung ein Kleinod in Zusammenarbeit von Obst- und Gartenbauverein, NABU Rinteln und Imkerverein entstanden ist, das am 16. August die Auszeichnung "Projekt des Monats" durch die Bingo-Stiftung erhält.Der erste und vielleicht auch wichtigste Tipp von Rehmert und seinen Kollegen: "Nicht einfach wild drauf los imkern!" Denn um Bienenvölker artgerecht zu halten, braucht es schon ein wenig Erfahrung und die Imkerei hat gerade kräftig Zulauf: "Jeder meint, der Natur helfen zu wollen und legt los mit Bienenvölkern, ohne sich vorher mit den Bienen zu beschäftigen", so Rehmert. Die notwendige Erfahrung haben die Imkerinnen und Imker des Imkervereins Rinteln, der gerne mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn Interessierte sich Bienenvölker zulegen wollen: "Da könnten wir uns auch Imkerpatenschaften vorstellen", so Rehmert, der empfiehlt: "Einfach mal auf unserer Homepage nach Ansprechpartnern schauen; wir helfen gerne!" Der Kreisimkerverein geht sogar noch ein Stück weiter und empfiehlt, einen Grundlehrgang für die Imkerei zu besuchen. Dabei wird die Betriebsweise gelehrt, die artgerechte Haltung, es gibt Infos über Allergien und sogar einen "Honiglehrgang", bei dem man Schritt für Schritt die "Ernte" lernt. Rund 150 Euro muss man dann für ein Bienenvolk rechnen: "Völker werden deshalb auch immer wieder mal gestohlen", so Bernd Kretschmer, dem auch schon Völker entwendet wurden. Am Insektenschaugarten "Melissa" hat Alfred Diermeier aus Wennenkamp ein Bienenvolk im Schaukasten und dort kann man sehr anschaulich erkennen, wie die Bienen ihre Waben bauen und wie sie ihren Eingang zum Kasten schützen. Honig ist übrigens nach Meinung der Imker ein echtes Wunderheilmittel. Auf Wunden ausgebracht regt es die Heilung an, es ist desinfizierend und antibiotisch. Dem Zitronenwasser beigefügt ist es ein ideales Sommergetränk und viele sind überzeugt von der Wunderwirkung von "Propolis", das nutzen die Bienen, um in ihren Bienenstöcken Bakterien, Pilze und Mikroorganismen fernzuhalten. Für Nick Büscher vom NABU Rinteln waren jedoch bei der Ausstellung nicht nur die Honigbienen hochinteressant, er verwies auch auf die winzigen Wildbienen, die sich im Insektenschaugarten angesiedelt haben. Und alles, was man im Schaugarten an Insekten sehen kann, funktioniert natürlich nicht, wenn nicht auch das Umfeld und das Nahrungsangebot (z.B. einer Wildkräuterwiese) stimmt.
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Nicht einfach wild drauf los imkern
Am "Tag der deutschen Imkerei" informiert der Imkerverein über artgerechte Bienenhaltung
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