1. Die Weser ist die Lebensader für Viele

    Wasserstand wird über die Edertalsperre gesteuert / Weser ist immer noch Bundeswasserstraße

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    Am Wochenende fand in Rinteln die Veranstaltung "Weser erleben" statt und dazu hatten sich viele Akteure zusammengefunden, die irgendwie mit Wasser und insbesondere mit der Weser zu tun haben, darunter die Feuerwehr Rinteln, das THW und viele weitere. Mit dabei auch die Firma "AHE Schaumburger Weserkies GmbH", für die die Weser eine echte Lebensader ist. Geschäftsführer Sascha Wagner schildert, dass der Transport des abgebauten Materials ausschließlich über den Wasserweg erfolgt. Das ist nicht nur wirtschaftlicher als über den Straßenweg, das ist auch erheblich umweltfreundlicher. Doch schon lange können die Schubschiffe des Unternehmens nicht mehr unter Vollladung fahren, zu niedrig ist der Wasserstand der Weser. Der wird über die Edertalsperre geregelt und angestrebt sind hierbei immer mindestens 120 Zentimeter am Pegelstand Hann. Münden: "Den Pegel kann man so gut wie 1:1 auch auf Rinteln übertragen", so Wagner. In besonders trockenen Zeiten wird der Pegel auch auf 115 Zentimeter gesenkt, bei einem Tiefgang des Schubschiffs von 90 Zentimeter bei Teilbeladung bleibt das die sprichwörtliche "Handbreit Wasser unter dem Kiel". Weniger Material auf den Schiffen heißt aber auch weniger Produktivität. 2018 musste das Unternehmen wegen des extrem niedrigen Wasserstands sogar auf Lkw ausweichen. Hoffnung setzt AHE auf neue Auskiesungsfächen im Altabbaugebiet: "Da könnten wir unsere Schiffe bei Niedrigwasser der Weser direkt durch unseren Teich zur Produktionsanlage fahren lassen", so Wagner. Ein Reizthema in Rinteln war die Ansage des Unternehmens, in Zusammenarbeit mit dem NABU neue Flächen in Exten auszukiesen und zu einer Auenlandschaft umzugestalten. Dazu, so Wagner, sei man derzeit noch in der Klärungsphase, wer überhaupt die Genehmigungsbehörde dafür sei. Der Landkreis, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) oder der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN. Für AHE seien die Flächen interessant, da sie direkt gegenüber des Werks liegen und es sei quasi eine win-win-win-Situation, denn es können Kies gewonnen werden, die Auenlanschaft würde entstehen udn das sogar ohne Kosten für die öffentliche Hand: "Allerdings werden wir nichts gegen den Willen der Bevölkerung und der Anreinergemeinden tun", so Wagner. Gleich nebenan präsentierte sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV. Daniel Braden, Wasserbaumeister und zuständig für die Schleuse in Hameln, stellte klar, dass die Weser sich in drei Bereiche unterteile. Von Hann. Münden bis Minden gelte sie als Oberweser, bis Bremen dann die Mittelweser und ab dort die Unterweser. Noch immer sei die Oberweser als Bundeswasserstraße eingestuft, allerdings in der Kategorie drei. Die einzige Staustufe sei in Hameln und dort sei die Schleuse nach 70 Jahren guter Arbeit vor 15 Jahren grundsaniert worden. Auch für die Berufsschifffahrt sei die Weser noch ein wichtiger Faktor und große Transporte, wie vor Kurzem ein Transformator nach Würgassen, seien ohne die Weser gar nicht möglich. Unterhaltungsmaßnahmen fänden immer noch statt. Wie man vor mehr als 150 Jahren beispielsweise an den Schleusen Reparaturarbeiten durchführte, zeigte die WSV mit einer 1873 in Betrieb genommenen Tauchglocke, mit der man Fotos machen konnte.

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