Das Internationale Hubschrauberzentrum wartet auch in diesem Jahr wieder mit einer Fülle an Fachvorträgen auf - den Anfang der Tagung machte Dr. Klaus Przemeck, Präsident des Hubschrauberzentrums e.V. mit einleitenden Gedanken zu der zivilen und militärischen Zukunft der Hubschrauber im Angesicht sich stets verändernden Herausforderungen. Oft sei der Übergang zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Drehflügler fließend, beide Seiten könne sich dabei gegenseitig befruchten. "Dennoch kreisen die primären Gedanken derzeit um den russischen Angriff in der Ukraine. Die sicherheitspolitische Lage wurde unterschätzt, nun muss auch eine Neubewertung der Hubschrauber erfolgen, in dem vielleicht auch eine Verschiebung zugunsten der militärischen Nutzung erfolgen muss". Dennoch hätte er mehr operative Fähigkeiten Russlands erwartet. Doch spiegelbildlich müsse sich gefragt werden: "Wie sieht es in unserer Welt aus, wie ist der Zustand der Nato, der Bundeswehr?". Gemeinsame Cloud- und Datensysteme sind nötig, die Programme müssen aufeinander abgestimmt werden. Zwei unabgestimmte Programme nebeneinander seien nicht zielführend. "Wir müssen daraus die Frage ableiten: Was für ein Konzept, eine Lösung brauchen wir für Europa? Wann werden bemannte Plattformen gegen unbemannte abgelöst?" fragt Przemeck das Teilnehmerplenum. Das Heer treibe die Digitalisierung im Gefechtsfeld voran, diese müsse jedoch auch mit der Industrie abgesichert werden. "Sollte das systemspezifisch stattfinden? Ich meine 'Nein', um auf absehbare Zeit alle Systeme bereitzustellen". Daher sollten solche übergreifend entwickelt werden. Analog müsse auch die Hardware entsprechend entwickelt werden. Die Entscheidung für einen schweren Transporthubschrauber sei gut, dringend überfällig sei jedoch eine Positionierung zum "Tiger": "Kampfhubschrauber werden zeitnah benötigt, nicht erst im Notfall. Wir müssen effizienter werden und schneller in den Entscheidungen", ist er sich sicher. Auch Fragen der Nachhaltigkeit bei Treibstoffen und elektrischen Batteriespeichern sowie in der unbemannten Mobilität stünden auf der Agenda. "Es liegt viel vor uns", konstatiert Przemeck. Foto:nh
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„Wir müssen effizienter und schneller werden“
Dr. Klaus Przemeck über die zivile und militärische Zukunft der Hubschrauber
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