1. Samtgemeinde Rodenberg tritt Nenndorfer Erklärung bei

    Positionen zur ICE-Trasse mit DB-Netz AG erneut bekräftigt

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    Die Planungen zum Aus- und Neubau der ICE-Trasse zwischen Hannover und Bielefeld, einer Schnellfahrstrecke für ein Maximaltempo von 300 Kilometer pro Stunde, für eine geplante Zeitersparnis von 31 Minuten, gehen voran, auch wenn sie vielerorts weiterhin auf Ablehnung stößt und viele Fragen für die betroffenen Kommunen weiterhin ungeklärt sind. Der Zusammenschluss der Samtgemeinden Nenndorf, Lindhorst und Nienstädt sowie die Städte Bückeburg, Barsinghausen, Porta Westfalica und Seelze haben sich zur gemeinsamen Begleitung der weiteren Planungsverfahren zusammengeschlossen und hierzu die sogenannte "Nenndorfer Erklärung" unterzeichnet. Seit dieser Woche gehört auch die Samtgemeinde Rodenberg zu den Unterzeichnern, wie nach einem Informations- und Positionsgespräch zwischen Vertretern der DB-Netz AG und den Unterzeichnern der Nenndorfer Erklärung mitgeteilt wurde. Bei diesem Treffen mit Vertretern der DB-Netz sei es darum gegangen, einen aktuellen Einblick zu bekommen und sich auszutauschen, "ohne gleich große Diskussionen in der Öffentlichkeit herzustellen", so Schmidt. "Wir wollen nicht auf Konfrontation mit der DB-Netzt gehen. Wir befürworten den Ausbau und diese Strecke Hannover-Bielefeld. Wir stehen ganz klar zum Ausbau dieser Infrastrukturmaßnahme, aber wir wollen bei den Planungen mitgenommen werden und zusammenarbeiten, in der Erwartung, dass die eigenen Forderungen auch Gehör finden." Die Nenndorfer Erklärung diene als Grundlage der Zusammenarbeit, wie Samtgemeindebürgermeister Schmidt außerdem diesem Treffen betonte. Es gelte im Zusammenhang mit dem größten Infrastrukturprojekt der kommenden Jahrzehnte die größtmöglichen Nachteile für Mensch, Natur und Landwirtschaft zu verhindern, war die klare Gesprächsposition. Schmidt: "So können wir mehr erreichen als jeder einzeln." Gemeinsam mit den anderen Bürgermeistern bekennt er sich in dem Dokument zu den Zielen eines bedarfsgerechten Ausbaus der Fernverkehrsverbindung zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet und der nachhaltigen Verbesserung des Schienenverkehrs zwischen Hannover und dem Ruhrgebiet. Die Kernaussage, die Forderung nach einer trassennahen Variante, habe weiterhin Bestand. Maßnahmen zur Entflechtung im Verlauf der durch Schaumburg führenden Strecke seien grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings fordern die Unterzeichner eine weiträumige Entflechtung des West-Ost-Verkehrs über einen Aus- respektive Neubau auf der Achse Rhein/Ruhr - Soest - Paderborn - Kassel - Nordhausen - Halle/Leipzig - Südost zu prüfen. Transparenz und öffentliche Beteiligung seien dabei unabdingbar. Sollte der Ausbau der Achse Rhein/Ruhr - Bielefeld - Hannover - Berlin/Südost, also der durch den hiesigen Landkreis, bevorzugt werden, sei auf eine flächenschonende Planung zu achten. "Die Zerschneidung bislang nicht betroffener Bereiche, seien es Wohngebiete oder landwirtschaftliche Flächen, ist zu vermeiden", ist eine der wesentlichen Forderungen der Erklärung, die im jüngsten Gespräch gegenüber der DB deutlich bekräftigt wurde. Die Planungen müssten gewährleisten, dass einem möglichst großen Nutzen für die Allgemeinheit möglichst geringe Belastungen für einzelne Betroffene gegenüberstehen. Der Lindhorster Jens Schwedhelm wollte von Casten-Alexander Müller, DB-Netzt AG Projektleitung wissen, wann erste Ergebnisse der Planungen zu erwarten sind. "Wir stehen in der Grobplanung", erklärte Müller. Die technischen Abteilungen der DB arbeiten auf Volldampf, so dass wir "Ende des Jahres sagen können, was sind die Möglichkeiten, und das werden viele Möglichkeiten sein, die das Ziel erreichen können". Schmidt kündigte weitere und regelmäßige Treffen dieser Art an. "Sie werden sich verdichten, verdichten müssen, um entsprechende die Planungen und Entwicklungen begleiten zu können." Er strebe an, weitere betroffene Kommunen mit einzubeziehen, wie etwa Hannover, Wunstorf oder Minden. Bisher stünden die Unterzeichner in der Vertretung von 160.000 Einwohnern. "Käme Minden hinzu, würde sich die Zahl verdoppeln und noch mehr Gewicht in die Gespräche mit der Bahn-AG gebracht." Müller betonte seitens der Bahn-AG, dass bei den Planungen "keine Variante ausgeschlossen wird". Es werde selbstverständlich um wirtschaftliche Fragen dabei gehen und die Fahrtzeit eine Rolle spielen, aber nicht an erster Stelle. Die Reihenfolge sei klar: "Der Raum, die Natur und der Mensch". Müller betonte weiter: "Wir brauchen diesen Austausch auch. Nur mit einem konstruktiven und offenen Austausch wird man ein Projekt zusammen hinbekommen, dass dann auch eine entsprechende Akzeptanz erreicht." Man könne in Deutschland gar nichts umsetzen, "wenn man nicht möglichst bei der Mehrheit der Menschen, die betroffen sein könnten, dafür das Verständnis erreicht, warum das Projekt gemacht werden muss und warum es vielleicht auch vor der eigenen Haustür verwirklicht werden muss". Hierfür habe das Gespräch "eine ganz gute Basis gelegt. Wir als Bahn brauchen auch die Impulse von ihnen."

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