1. Bergmanns Plauderecke

    „Was ich schon immer mal sagen wollte…“

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    Fahrradfahrer und die bösen "anderen" Fahrradfahrer - Teil 2 In meiner letzten Kolumne habe ich mich als begeisterter Fahrradfahrer geschildert und die Autofahrer aufs Korn genommen. Ich oute mich hier nun als ebenso begeisterter Autofahrer - früher gern auch mit möglichst vielen PS. Leider erlebe ich sowohl als Zweiradfahrer wie auch im Auto immer wieder rücksichtslose und sich selbst und anderer gefährdende Radfahrer. Ein eigenes Erlebnis hat mich besonders erschreckt. Vor einigen Jahren befuhr ich eine Stadthäger Ausfallstraße mit ausgeschilderten Radwegen auf beiden Seiten Richtung stadtauswärts. Aus Richtung eines großen Arbeitgebers kam mir auf meiner Seite ein Fahrradfahrer entgegen. Da wohl wegen der vielen Müllbehälter wenig Platz zum Ausweichen bestand, hielt der Fahrer weiter auf mich zu. Nur durch eine Vollbremsung konnten wir einen Zusammenstoß verhindern und standen Vorderrad an Vorderrad. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, sprang der Mann von seinem Rad ab und fragte mich wörtlich:" Willst Du was auf die Fr…. kriegen?" Wohlgemerkt - Mittelalter, mittelgroß, schmächtig, kariertes Hemd, Hornbrille und Tasche auf dem Gepäckträger. Wenngleich ich ganz kurz über eine Fortsetzung der Auseinandersetzung nachgedacht hatte, schob ich mein Rad wortlos an ihm vorbei und setzte meinen Weg fort. Ich wollte partout nicht wegen eines solchen Sachverhaltes in der morgendlichen Lagemeldung der Stadthäger Polizei erscheinen. Überschrift: Gegenseitige Körperverletzung nach Streit über Fahrradwegenutzung - wäre mir echt peinlich gewesen. Gefährlich ist die falsche Benutzung der Hochborde und Radwege auch deshalb, weil Kraftfahrer an Einmündungen plötzlich Fahrzeugverkehr von der nicht erwarteten Seite bekommen. Oft werden sie dann auch noch beschimpft, wenn sie zu weit vor gefahren sind. Eine weitere Zumutung ist das Verhalten an Fußgängerüberwegen. Liebe Fahrradfahrer - warum heißen diese Querungshilfen wohl so? Ein früherer Kontaktbeamter der Stadthäger Polizei hat an einem stark frequentierten Überweg intensive Verkehrserziehung betrieben - nicht nur zur Freude der Fahrradfahrer, die mal eben schnell über die Straße fahren wollten. Nur wer absteigt, hat hier Vorrang, als Fußgänger eben. Verkehrsregeln gelten für alle. Zeigen sie an, wenn Sie abbiegen wollen. Eine plötzliche Richtungsänderung auf der Fahrbahn ohne diese anzuzeigen, ist lebensgefährlich. Jetzt im Sommer hat die Fahrradbeleuchtung nicht eine ganz so große Bedeutung, auch wenn ich gute LED-Scheinwerfer für eine bessere Erkennbarkeit auch am Tage für sehr sinnvoll halte. Bei einbrechender Dämmerung sollte jedoch immer eine gut funktionierende Beleuchtung vorhanden sein und diese auch genutzt werden - die Tage werden bereits wieder kürzer. Generell ist ein prüfender Blick auf die Verkehrssicherheit des eigenen Fahrrades wichtig. Gute Bremsen können Leben retten - vermutlich in erster Linie das eigene. Noch einmal - Verkehrsregeln gelten für alle! Daneben ist aber auch eine gehörige Portion von Rücksichtnahme und auch einmal ein Verzicht auf Vorrang oder Vorfahrt angebracht. Im Zweifel ist der Fahrradfahrer doch der schwäche Verkehrsteilnehmer und macht im Falle eines Verkehrsunfalles unweigerlich "den zweiten Platz". In diesem Sinne wünsche ich ALLEN Verkehrsteilnehmern eine gute Fahrt und nehmen Sie bitte Rücksicht gegenüber den anderen! Ihr Axel Bergmann

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