1. Gesellenstücke der Tischlerinnung prämiert

    13 handgefertigte Möbelstücke werden in der Volksbank-Hauptstelle Stadthagen ausgestellt

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    Noch sind sie keine ausgelernten Gesellen - dazu müssen die Tischlerinnen und Tischler der Schaumburger Innung nach der Anfertigung der Gesellenstücke und der erfolgten theoretischen noch eine praktische Prüfung bestehen. In den Räumen der Volksbank Hameln-Stadthagen wurden am Donnerstag in einer Ausstellung die fertigen Möbel der Auszubildenden präsentiert. Eine Jury, bestehend aus Christine Stender-Klein von der Volksbank und dem Architekten und Designer Siegbert Beck hatten im Vorfeld die schwierige Aufgabe, aus den allesamt sehr gut gelungenen Möbelstücken die drei Besten zu benennen. Sieger und Gewinner in der Kategorie "Gute Form" war der 21-jährige Max Kalmuck mit einem Sideboard. Auf dem zweiten Platz landete Enna Runge (25), ebenfalls mit einem Sideboard. Den dritten Platz belegte die 19-jährige Johanna Meier. Sie hatte aus der Grundidee eines Couchtisches "Klaus die Kiste" getischlert, ein Couchtisch mit einer Reihe zusätzlicher Funktionen. Eine besondere Belobigung erhielt Stefan Wüstenbecker mit einer handgefertigten Hobelbank aus Ahornholz. Die drei erstplazierten Handwerker qualifizierten sich mit ihren Gesellenstücken für die Landesausscheidung im Herbst. Bis zum 30. Juni können Interessierte die Möbel in der Kundenhalle der Volksbank Hameln-Stadthagen besichtigen und mit einem Stimmzettel bewerten. Die dadurch gewählten Publikumsfavoriten werden am 1. Juli mit einem Preis der Volksbank belohnt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden jedoch auch die Probleme des Tischlerhandwerks deutlich. Der Berufszweig leidet unter einem akuten Fachkräftemangel. Niels Hagedorn, Fachlehrer an der Berufsschule in Rinteln, bemängelte, dass lediglich sieben Betriebe in Schaumburg Tischler ausbilden. Der Obermeister der Tischlerinnung, Michael Kubba, fand noch deutlichere Worte:" Handwerker haben einfach nicht das Ansehen in der Bevölkerung. Nur wenige junge Menschen wollen Tischler werden." In Richtung der Betriebe richtete er den Appell:" Zahlt faire Löhne und verkauft Eure Produkte nicht zu Dumpingpreisen." Er selbst führt einen Betrieb mit 10 Mitarbeitern. Die Fragen nach der Motivation bei den drei Gewinnern wurden sehr ähnlich beantwortet. Alle drei hatten bereits als Kinder gern mit Holz gearbeitet. Handwerkliche Begabung in der Familie, einen Opa, der selber Tischler war oder ein Praktikum in einem Tischlereibetrieb hatten die jungen Menschen zu der Berufswahl gebracht. Bereut hat es keiner von ihnen. Max Kalmuck möchte weiter Möbel bauen, auch wenn er möglicherweise noch ein Studium anschließt. Johanna Meier arbeitet in einem Betrieb:" … in dem Frauen sehr geschätzt werden…" Sie will später vielleicht noch eine Ausbildung zur Meisterin machen. Enna Runge hat bereits ein abgeschlossenes Studium als Heilpädagogin und kann sich vorstellen, die beiden Ausbildungen einmal zusammen zu führen. Für den Platz der Ausstellung und einen angemessenen Rahmen der Veranstaltung hatte Prokuristin Juliane Djouimai mit ihren Mitarbeiterinnen der Volksbank gesorgt. Die Ausstellung kann jeweils zu den Öffnungszeiten der Bank besucht werden.

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