1. Beschränkung statt "Freie Fahrt für Fahrräder"?

    Inklusionsrat macht einen erneuten Vorstoß für die Sperrung der Fußgängerzone für Räder

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    Das Thema ploppt im politischen Raum immer wieder einmal auf und insbesondere der Inklusionsrat (früher Behinderten- und Seniorenbeirat) macht jetzt wieder einen Vorstoß, um Radfahren in der Fußgängerzone zu verbieten. So alt und bislang immer abgewehrt dieses Anliegen ist, so brisant ist die Ideologie dahinter. Es wird von "Beinaheunfällen" berichtet, denen insbesondere Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Beeinträchtigungen ausgesetzt sind. In ihrem Antrag an die Stadt Rinteln formulieren die Initiatoren des Inklusionsrates es so, dass eine "reine Fußgängerzone" eingerichtet werden solle, wobei Ausnahmeregeln das Radfahrern in der Zeit von 22 Uhr bis 9 Uhr erlaubt sein soll; Autos dürfen jetzt schon bis 11 Uhr Ladetätigkeiten in der Fußgängerzone durchführen! Dabei führt der Inklusionsrat, der jetzt von Günter Babatz geleitet wird, aus, dass über einen längeren Zeitraum beobachtet werden konnte, dass die Fußgängerzone in den wenigsten Fällen von Touristen befahren werde, sondern zu mehr als 90 Prozent von Einheimischen. Mit unterzeichnet hat den Antrag der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Wilfried Althof. Man habe festgestellt, dass Touristen ihre Räder schieben würden. Damit wollen die Antragsteller offensichtlich die Argumentation blockieren, dass bei einem Fahrradverbot in der Fußgängerzone Touristen ausblieben. Dort, wo bis 2003 noch Lkw im Begegnungsverkehr die Fußgänger auf zwei schmale Gehwege drängte, soll heute der vorhandene Verkehrsraum nicht mehr für Fußgänger und Radfahrer ausreichen? Der Inklusionsrat meint: "Ja!" Denn die bisherige Regelung genüge nicht den gesetzlichen Bestimmungen, da die Stadt die notwendigen Kontrollen von Radfahrern und ihrem Verhalten nicht gewährleiste. So stellten die Autoren des Antrags fest, dass Radfahrer häufig die "Schrittgeschwindigkeit" überschritten und Fußgänger sich genötigt fühlten, den Radverkehr im Auge zu behalten. Auch hier werden wieder "Beinaheunfälle" als Grund des Antrags angeführt. Doch zu echten Unfällen, so die Statistik der Polizei, kam es so gut wie nie in der Fußgängerzone. Doch die Antragsverfasser wollen nicht alle Räderfahrzeuge aus der Fußgängerzone verbannen: "Kinderwagen und Rollstühle sollen ausgenommen werden!" Rinteln hat seit Jahren eine gut funktionierende Fußgängerzone; mit und vielleicht auch gerade wegen der Radfahrer. Nur, weil morgens zu Schulbeginn und mittags nach Schulschluss einige wenige Radler möglicherweise nicht angepasst fahren, soll das ein Grund sein, alle Radler aus der Fußgängerzone zu verbannen? Die Meinung des Verfassers dieser Zeilen: "Es ist durchaus auch den Fußgängern zuzumuten, ein wenig achtsam durch die Fußgängerzone zu schlendern und die Radfahrer müssen Rücksicht nehmen. Gemeinsam statt gegeneinander sollte die Devise lauten und ich bin froh über jeden und jede, die das Rad statt des Autos nutzen. Vielleicht auch mal ein Tipp an diejenigen, die jetzt die Räder aus der Fußgängerzone verbannen wollen!"

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