Der Weg zur eingeleiteten Verschmelzung der Volksbank in Schaumburg und der Volksbank Nienburg ist frei. Montag stimmte die Vertreterversammlung der Volksbank in Schaumburg einmütig für die Fusion, Dienstag folgte das entsprechende Gremium der Volksbank in Nienburg, ebenfalls mit 100 Prozent Zustimmung. Mit der Vereinigung der beiden Genossenschaftsbanken entsteht ein Unternehmen mit einer Bilanzsumme von 4,1 Milliarden Euro, rund 55.000 Mitgliedern, 120.000 Kunden und rund 470 Mitarbeitern (Volksbank in Schaumburg Ende 2021: Bilanzsumme rund 2,63 Milliarden Euro, rund 60.000 Kunden). Geplant ist die Fusion rückwirkend zum 1. Januar, im Oktober soll der Eintrag ins Genossenschaftsregister erfolgen, dann trägt das verschmolzene Bankhaus den neuen Namen "Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG.". "Entscheidende Weichenstellung": Bei der Vertreterversammlung der Volksbank in Schaumburg in der Obernkirchener Liethhalle betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Krismann, dass es bei der Fusion um eine "entscheidende Weichenstellung" für das Unternehmen gehe. Diese Einschätzung unterstrich auch das Vorstandsduo Anja Bracht und Joachim Schorling. Anja Bracht sprach in ihrem Vortrag von einer "großen Chance für beide Banken", gemeinsam langfristig den anstehenden Herausforderungen zu begegnen. Beiden Häusern gehe es wirtschaftlich sehr gut, sie würden zudem über Geschäftsmodelle verfügen, "die sich ausgezeichnet ergänzen". Die Vorstands-Teams hätten außergewöhnlich gute Gespräche geführt. Man habe mit der Volksbank Nienburg einen geradezu "idealen Partner" für die Fusion gefunden. "Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen und teilen unser Verständnis einer zukunftsfähigen Bank und unsere Wertschätzung für unsere Kunden", so Anja Bracht mit Blick auf die Vorstände der Volksbank Nienburg Holger Hinrichs und Markus Strahler sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden Frank Brümmer, die sich der Versammlung vorstellten. Anja Bracht erläuterte, in einer "Welt im Wandel" sei die mit der Fusion entstehende Bank besser in der Lage, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. So habe die Pandemie gezeigt, dass es gelte, noch mehr in Digitalisierung und digitale Beratung zu investieren. Ein weiteres wichtiges Feld sei die Mitarbeitergewinnung, in der ein größeres Unternehmen mehr Möglichkeiten habe. "Wir haben zwar eine tolle Mannschaft", so Bracht, es gelte jedoch, altersbedingt ausscheidende Spezialisten zu ersetzen. Wie auch in anderen Branchen werde es immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. "Werden regional verwurzelte Bank bleiben": "Wir werden eine regional verwurzelte Bank bleiben", so Anja Bracht, die Verwaltungssitze in Bückeburg und Nienburg würden weiter bestehen, ebenso das Filialnetz. Die bekannten Ansprechpartner würden wie bisher für die Kunden erreichbar sein. Für die Mitarbeiter bleibe die Bank mit neuen Arbeitsplätzen und Aufstiegschancen ein attraktiver Arbeitgeber. Offenbar gelang es, die 162 anwesenden Vertreter von dem Vorhaben zu überzeugen. Für die Fusion wäre eine Mehrheit von 75 Prozent nötig gewesen. Tatsächlich stimmten alle Vertreter für die Verschmelzung. "Sehr erfolgreiches Geschäftsjahr": Vorstand Joachim Schorling hatte zuvor einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2021 geworfen, das er als "sehr erfolgreich" einordnete. Trotz der großen Herausforderungen sei die Bilanzsumme um 12,5 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro angestiegen. Investitionen im privaten Wohnungsbau und im gewerblichen Bereich hätten die Kreditnachfrage kräftig gesteigert. Die Versammlung befürwortete einstimmig den Vorstandsvorschlag, eine Basisdividende von 2 Prozent und einen Mitgliederbonus auszuzahlen. Die Versammlung bestätigte Uwe Krismann und Cornelia Kurth als Aufsichtsratsmitglieder. Volker Hagemann schied nach Erreichen der Altersgrenze aus. Foto: bb
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Der Weg zur Verschmelzung ist nun frei
Volksbank in Schaumburg: Vertreterversammlung für Fusion
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