Das Felgenfest 2022 ist vorbei und was die nüchternen Zahlen angeht, hat es Potential für die Bestenliste der bislang 19 Felgenfeste, die zu Anfangszeiten noch "Autofreies Wesertal" hießen. Auf rund 65.000 Menschen wird die Beteiligung von offizieller Seite aus geschätzt, 55 Kilometer lang war die Strecke zwischen Rinteln und Bodenwerder, die für Fahrzeuge gesperrt war. 33 Hilfeleistungen kleinerer Art musste das Deutsche Rote Kreuz entlang der Strecke bewältigen, sieben Menschen wurden in Krankenhäuser transportiert. Ein Polizeibeamter wurde bei einem Sturz mit seinem Motorrad leicht verletzt. Keine offiziellen Zahlen gibt es dazu, wie viele Pkw-Fahrer entnervt anfragten, warum denn schon wieder genau die Strecke gesperrt ist, die sie gerade befahren wollten. Für die absperrenden Polizeibeamten und Feuerwehrleute ein echtes Ärgernis, denn an ihnen entlud sich der Frust der Automobilisten, die unbedingt zu "...Tante Käthe zum Kaffee mussten" oder die sich ihre Freiheit "wann und wohin zu fahren ist ja wohl meine Sache" nicht nehmen lassen wollten. Dabei war das Felgenfest in jeder Form im Vorfeld angekündigt und beworben worden. Entlang der Strecke gab es so viele Aktionen für die Teilnehmer, dass allumfassend darüber nicht berichtet werden kann. In Rinteln lockte ein Bauernmarkt die Besucher an und die kamen so reichlich, dass die "Ackerbürger" den Kuchen an ihrem Steinbackofen schon am frühen Nachmittag vollständig ausverkauft hatten. Bleiben wir auf der Strecke im Umfeld von Rinteln. In Hohenrode platzte das Hofcafé von Prasuhns aus allen Nähten, in der Auenlandschaft konnte man mit dem NABU die Tiere beobachten und wenig weiter in Richtung Großenwieden war der Knotenpunkte für Radler aus Hameln und Rinteln bei der Querung der Weser über eine Pontonbrücke von Mindener und britischen Pioniereinheiten. Hier war auch reichlich Verpflegung aufgebaut und Schlangen von Menschen standen an für Pizza, Wurst, Bier & Co. Ein idealer Punkt, um sich ein Bild über die Menschenmengen zu machen, die auf der Strecke unterwegs waren. Übrigens: In Rinteln konnten die Besucher auch eines der beiden Lastenräder "Urban Arrow" sehen, dass es demnächst als kostenlose Ausleihe in der Stadt gibt. Das Interesse am Stand von Tanja Kelm und Praktikant Peter Lin aus dem Amt für Stadtmarketing war groß und ab Juli soll es losgehen mit der Ausleihmöglichkeit.
-
65.000 Menschen auf der autofreien Strecke
Straßen zwischen Rinteln und Bodenwerder sind auf 55 Kilometern gesperrt / Aktionen von Bauernmarkt bis Pontonbrücke
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum