1. Das "Ding" ist fertig und es ist schön

    Fachtag "Holz statt Beton?!" in der IGS / Architekten, Studierende, Handwerke und Interessierte eingeladen

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    Am Montag, 20. Juni, findet von 10 bis 16 Uhr in der IGS Hildburgschule in Rinteln ein Fachtag "Holz statt Beton?! - Holz macht Schule - Baukultur in Norddeutschland" statt. Dazu lädt die Schaumburger Landschaft mit ihrer Geschäftsführerin Dr. Lu Seegers ein, die in Kooperation mit dem Landkreis Schaumburg und der Architektenkammer Niedersachsen den Fachtag organisiert. Seegers ist selbst Bewohnerin eines Holzhauses und begeistert von dieser Bauform. Gefördert wird der Tag von der "Bingo! Umweltstiftung" und der Firma "Simon Glas" und zeitgleich findet in der Schule eine Ausstellung "Holz.Bau.Architektur" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt statt. Das Programm des Fachtags ist vielfältig. Landrat Jörg Farr und Rintelns Bürgermeisterin Andrea Lange sprechen ein Grußwort und dann wird Robert Marlow als Präsident der Architektenkammer Niedersachsen und Gewinner des "Holz-Baupreises 2020" auf den Tag einstimmen, bevor Thorsten Kock vom Architektenbüro Bez & Kock, die die Schule in Rinteln geplant haben, einen Vortrag hält. Nach der Mittagspause werden drei Führungen durch die Schule mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf den Bau angeboten. Zum einen führt Baudezernent Fritz Klebe als Planer und für die Ausschreibung Verantwortlicher durch die IGS, dann noch Thorsten Kock als der Architekt und schließlich Schulleiter Torsten Rudolf, der die IGS aus Nutzerseite beleuchten wird. Die anschließende Podiumsdiskussion moderiert Prof. Dr. Alexander Gutzmer und dabei gibt es auch die Möglichkeit, Fragen im Online-Chat zu stellen. Ohnehin findet die Veranstaltung in Präsenz und hybrid auch online statt. Bis zu 100 Teilnehmer werden dazu erwartet und schon jetzt sind viele Plätze bereits belegt. Bis zum 6. Juni kann man sich noch anmelden bei Sabine Meyer unter meyer@schaumburgerlandschaft.de oder unter info@schaumburgerlandschaft.de. Die größte Schule im Norden in Holzbauweise Die Rintelner IGS ist ein Leuchtturmprojekt. In Trägerschaft des Landkreises Schaumburg entstand hier die größte Schule Norddeutschlands in Holzbauweise und damit ist sie der ideale Ort für Themen nachhaltiger Baukultur und -qualität. Schaumburgs Baudezernent Fritz Klebe sieht das Thema Bauen im Landkreis Schaumburg noch fest verwurzelt in konventioneller und konservativer Art. "Bei modernen Bauten gibt es eine Lücke!" Experimenten gegenüber ist man erheblich weniger aufgeschlossen als beispielsweise in den Niederlanden. Das zeigten auch die vielfältigen Diskussionen im Vorfeld des Baus: "Alle dachten an einen roten Ziegelbau, dann sollte Holz kommen!" In Süddeutschland habe Holzbauweise eine lange Tradition, doch selbst bei uns gibt es mit der Liethhalle einen großen Holzbau, der bereits seit fast 100 Jahren steht. Formale Vorschriften orientieren sich an konventionellen Bauten Dabei stellte Klebe auch fest, dass sich häufig Bauvorschriften an konventionellen Bauten orientierten und das gelte insbesondere für Brandschutzvorschriften: "Holzgebäude brennen aber nicht leichter als andere Bauten, es ist nur schwieriger, einige Vorschriften umzusetzen", so Klebe. Als gelernter Architekt sei er jedoch auch Optimist und könne sich vielleicht manche Dinge besser vorstellen, als es Nicht-Fachleute könnten. Für ihn ist es wichtig, eine öffentlichkeittswirksame Darstellung des Baus der IGS einem breiten Fachpublikum, aber auch Handwerksbetrieben und interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Das Ding ist fertig, und es ist schön Schulleiter Torsten Rudolf sieht die Schule vor allem aus Nutzersicht: "Das Ding ist fertig und es ist schön!" Er konnte in den Monaten des Schulbetriebs bereits einige Highlights erkennen. So fühle man sich wie in einem großen skandinavischen Ferienhaus, es ist sehr ruhig in der Schule, alles ist gut gedämmt, man hat eine gute Raumakustik und das komme insbesondere den "Hörkindern" zugute, für die ein Nachhall in den alten Klassenräumen purer Stress war. In Fragen der Inklusion sei die Schule auch ganz weit vorne, so Rudolf.

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