Die Zahl der im Bereich des Polizeikommissariats Bad Nenndorf registrierten Straftaten ist in 2021 deutlich zurückgegangen und erreichte den niedrigsten Stand seit 33 Jahren. Kommissariatsleiter Michael Panitz kennzeichnete 2021 dennoch als "anstrengendes Jahr", sehr bedauerlich sei, dass die Präventions-Aktivitäten wegen der Corona-Pandemie hätten zurückgefahren werden müssen. 1205 Straftaten registrierten die Statistiker 2021 für das für die Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf zuständige Polizeikommissariat Bad Nenndorf, wie Melanie Meinke, Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes, bei der Vorstellung der Zahlen ausführte. Gegenüber 2020 mit 1665 Fällen, auch schon ein Stück weit von Corona geprägt, noch einmal ein deutlicher Rückgang von rund 400 Fällen. 2015 lag die Zahl beispielsweise bei 1803. Der merkliche Rückgang in 2021, in Bad Nenndorf auf den niedrigsten Wert seit 33 Jahren, bewege sich im landesweit zu beobachtender Trend wie Panitz und Meinke ausführten. Die Vermutung liege nahe, dass hier die Pandemie eine Rolle spiele. Seien mehr Menschen wegen Lockdowns und Home-Office-Regelungen daheim, werde beispielsweise die Möglichkeit zu Einbruchdelikten verringert. Auch "begünstigende" Situationen für Delikte wie Taschendiebstähle hätten sich viel seltener ergeben. Die Ursache für das deutliche Absinken auch gegenüber 2020 vermuteten die Beamten unter anderem darin, dass in 2020 die Pandemie erst nach Beginn des Jahres eingesetzt habe, Lockdowns und Home-Office-Regelungen 2021 massiver geprägt hätten. Melanie Meinke hob es als Erfolg hervor, dass die Aufklärungsquote auf dem hohen Vorjahres-Niveau von rund 65 Prozent habe gehalten werden können. Starker Rückgang bei Wohnungseinbrüchen: Auffällig sei der Rückgang bei den Einbruchszahlen, diese sank von 26 in 2020 auf nun 12 in 2021, halbierte sich also. In acht der zwölf Fälle sei es beim Versuch geblieben. Gerade bei dieser Form der Verbrechen sei von einer positiven Auswirkung der Corona-Phase auszugehen. Allerdings verzeichnete das Kommissariat hier schon seit 2017, also beginnend in der Vorcorona-Zeit einen Rückgang der Fallzahlen. Im Raum Bad Nenndorf wie in der gesamten Polizeiinspektion hatten die Beamten einen Schwerpunkt in der Bekämpfung der Einbruchskriminalität gelegt. Melanie Meinke erklärte, dass dieser Bereich wegen seiner hohen Bedeutung für das Sicherheitsgefühl der Bürger stets eine besondere Beachtung finde. Bürger sind aufmerksamer: Auffällig sei zudem die Entwicklung im Bereich der Betrugsstraftaten gegen ältere Menschen. Hier steht den Beamten die Gesamtzahl für die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg zur Verfügung. Sie verzeichnete 2021 559 versuchte Straftaten in diesem Feld und 88 vollendete Straftaten für die beiden Landkreise (addiert also 647). Im Vorjahr sah das Verhältnis noch deutlich anders aus: 425 Fälle wurden gemeldet, bei denen es beim Versuch blieb, mit 395 führten jedoch weit mehr Betrugsversuchen zum Erfolg als dann 2021 (addiert 820 Fälle). 2019 sah das Verhältnis für die Verbrecher noch besser aus (548 vollendete Taten sowie 180 missglückte Versuche, addiert also 728). Die Erfolgsquote der Betrugsversuche ist also ganz erheblich gesunken. Hier sei der Schluss zu ziehen, dass sich die Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen beispielsweise auch über Presse-Veröffentlichungen auszahlen, so Panitz. Offenbar sei den Menschen das Problem zunehmend bewusst, so dass sie bei Maschen wie dem Enkeltrick rechtzeitig die Gefahr erkennen würden. Melanie Meinke betonte, dass die Täter sehr heimtückisch vorgehen würden und es für die Opfer oft entsprechend schwierig sei, sich den raffinierten Beeinflussungen zu entziehen. Straftaten gegen das Leben wurden im Kommissariats-Gebiet 2021 nicht verzeichnet, den größten Anteil nahmen mit 25 Prozent der Gesamtstraftaten die Vermögens- und Fälschungsdelikte ein, zu denen auch die erwähnten Betrugsversuche zählen. 15 Prozent der Fälle gehören zum Bereich Diebstahl, 11 Prozent zu Diebstahl unter erschwerenden Umständen. 74 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte verzeichnet die Statistik für 2021 nach 91 Fällen in 2020, bezogen auf das gesamte Inspektionsgebiet. Die Zahl bleibe damit auf hohem Niveau, so Melanie Meinke (45 Fälle Widerstand gegen Polizeibeamte, 20 tätliche Angriffe, 6 Bedrohungen, 3 Nötigungen). "Anstrengendes Jahr 2021": Die Corona-Pandemie habe auch in 2021 die Arbeit erschwert, wie Michael Panitz betonte. Einerseits habe dies auf die eigenen Abläufe wie in jeder Behörde Auswirkungen gehabt. Zudem habe zum Beispiel die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Regelungen viele zusätzliche Aufgaben gestellt. Notwendigerweise habe die Prävention zurückgefahren werden müssen, wenn aus Gründen des Infektionsschutzes Distanz zum Bürger gewahrt werden müsse. Fahrrad-Codierung, eine Brötchentütenaktion, um zum Thema häusliche Gewalt aufzuklären und die Aktion Kinderschutzinseln habe das Kommissariat trotzdem verwirklichen können.
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Zahl der Straftaten sinkt deutlich ab
Polizeikommissariat Bad Nenndorf: Einbruchszahlen halbiert
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