1. Kein Mehrwert für den ÖPNV der Stadt

    "stronger combined" kostet viel und bringt wenig / Zwei Lastenräder angeschafft

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    Bereits in der vorletzten Ortsratssitzung hatten sich Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser und Kay Steding verärgert darüber gezeigt, dass aus dem 2018 beschlossenen Programm "stronger combined" (stärker kombiniert) als Ergebnis am Schluss nur die Beschaffung von zwei Lastenrädern herauskam. Jetzt gab es eine erneute Ortsratssitzung und wieder war das Programm Thema. Die Projektkoordinatorin Linda Mundhenke sollte ihre Arbeit zu diesem Projekt vorstellen und die Darstellung überzeugte Prof. Dr. Neuhäuser nicht: "Das Projekt ist als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet!" In Schutz nimmt Neuhäuser Bürgermeisterin Andrea Lange: "Sie hat dieses Projekt geerbt, so als ob man auf einmal als letzter Verwandter Vormund eines missratenen Kindes wird!" Denn von den insgesamt eingesetzten 157.963 Euro aus Steuermitteln zahlt die Stadt Rinteln selbst 78.981,50 Euro aus dem Stadtsäckel. Und was kommt am Ende dabei raus? "Im Ergebnis zwei Lastenfahrräder, das ist mir unerklärlich", so Neuhäuser. Die weiteren, im Ortsrat von der Verwaltung dargestellten angeblichen Vorteile des Projekts, den Austausch mit anderen europäischen Kommunen oder die Bewertung des Busverkehrs in Schaumburg, lässt Neuhäuser nicht als Ertrag gelten: "Für Rinteln hat es keinerlei Mehrwert, sich wie im Ortsrat dargestellt mit schwedischen oder belgischen Kommunen über den ÖPNV auszutauschen!" Und weiter: "Und dass im Rahmen des Projekts als dessen Ertrag bei den Verkehrsbetrieben und dem Landkreis das Bewusstsein dafür geschaffen wurde, dass der ÖPNV in Rinteln schlecht ist, ist ja wohl ein Witz. Dass der ÖPNV hier miserabel ist, war doch der Anlass des Projekts und kann damit nicht gleichzeitig sein Ertrag sein", versucht Neuhäuser mit Logik zu erläutern. Auch eine ausreichende Einbeziehung des Rates sei nicht erfolgt, so Neuhäuser, vielmehr sei es ein angestrebtes Ziel des Projektes gewesen, die Anbindung an das Klinikum in Vehlen zu stärken: "Ein Beschluss, hiervon abweichend der Bevölkerung Lastenfahrräder schmackhaft zu machen, ist mir demgegenüber nicht bekannt", so Neuhäuser. Und wenn es um die konkrete Umsetzung der Lastenfahrräder als Ergebnis von "stronger combined" gehe, fehle ihm auch jedes Verständnis: "Als Standort der Räder soll die Jakobikirche gewählt werden, um den dort ein- und ausgehenden Gemeindemitgliedern zu ermöglichen, auch einmal ein Lastenfahrrad anzufassen und damit in Berührung zu kommen". Neuhäuser ist schockiert: "Das geht dann für mich schon in den Bereich der Realsatire!"

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