Kreistagsabgeordnete der Grünen, der CDU und der Wählergemeinschaft habe ein Wasserstoff-Projekt in Nordfriesland besucht, um Informationen für vergleichbare Vorhaben in Schaumburg zu gewinnen. Der dort aus Sonne und Wind erzeugte Wasserstoff wird als Treibstoff für Fahrzeuge und Busse verwendet. Auf Initiative des Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Michael Dombrowski, reiste die fraktionsübergreifende neunköpfige Delegation des Kreistages Schaumburg, der auch Abgeordnete der CDU und der Wählergemeinschaft angehörten, am vergangenen Wochenende nach Nordfriesland gereist. Ziel war das Unternehmen GP JOULE GmbH in Reußenköge, wie die Beteiligten in einer Pressemeldung mitteilen. Es sei um Informationen aus erster Hand über ein Best-Practice-Beispiel zur Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff gegangen. An fünf Elektrolyse-Standorten in der Nähe von Solar- und Windparks wird grüner Wasserstoff produziert, der an den beiden Wasserstofftankstellen des Unternehmens in Niebüll und Husum derzeit an zwei Wasserstoffbusse und 30 Wasserstoff-Pkw vertankt wird. Bereits jetzt sei eine Kapazität zur Versorgung weiterer 70 Wasserstoffautos vorhanden. Projektidee zur Wasserstofferzeugung in Stadthagen: "Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel zur Umsetzung der Energiewende auf regionaler Ebene", so Dombrowski. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus-Dieter Drewes ergänzte: "Wir wollen nicht nur über die Wasserstoffregion Schaumburg reden. Es wird Zeit, dass wir auch an die Umsetzung von Projekten gehen." Hierzu haben die Kreistagsabgeordneten von Grünen, CDU und WGS schon eine konkrete Idee, wie Ralf Sassmann, Fraktionsvorsitzender von WGS/Freie Wähler, berichtet: "Die auf dem Georgschacht-Gelände in Stadthagen beabsichtigte Errichtung einer 24 Hektar Photovoltaikanlage könnte die Grundlage für regional erzeugten grünen Wasserstoff in Schaumburg bilden, der natürlich auch regional genutzt werden soll. In der Anlage im nordfriesischen Bosbüll würden täglich 100 Kilogramm Wasserstoff produziert. In Stadthagen sei jedoch eine deutlich größere Anlage für grün produzierten Wasserstoff möglich. Laut des Experten von GP JOULE sei wahrscheinlich eine 2-Megawatt-Elektrolyseanlage möglich, die rund 1.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren könne. "Mit der Tagesproduktion könnten beispielsweise 100.000 Kilometer mit dem Wasserstoffauto oder 20.000 Kilometer mit einem Wasserstoff-Bus gefahren werden", so Drewes. Um die Energieverluste im Elektrolyseprozess möglichst gering zu halten, müsse auch der Verbleib der anfallenden Wärme geklärt werden. "Die im Rahmen der Elektrolyse entstehende Wärme könnte am Standort Georgschacht beispielsweise zur Beheizung des nahe gelegenen Tropicana-Bades genutzt werden", so Dombrowski. Sassmann abschließend: "Diese Informationsfahrt war sehr lohnenswert. Unsere drei Fraktionen werden an diesem Thema dran bleiben und versuchen, die Wasserstoffregion Schaumburg voranzubringen." Foto: privat
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Ideen für die Wasserstoffregion Schaumburg
Kreistagsabgeordnete informieren sich über Projekt in Nordfriesland
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