1. Vorsicht bei "Lost Places": Anzeigen wegen Hausfriedensbruch drohen

    Barbara Erzbergbau GmbH verweist auf Betriebsgelände, Bergrecht und Gefahren durch Steinschlag

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    Auf der Suche nach den schönsten "Lost Places", am besten sogar den "Legal Lost Places", kommt man schnell auf die Idee, einmal den vermeintlich stillgelegten Steinbruch "Bergmannsglück" im Bereich von Todenmann/Kleinenbremen aufzusuchen. Über den Aussichtpunkt "Papenbrink" und einen wunderschönen Wanderweg gelangt man in den Steinbruch, der ohne Wenn und Aber zu den schönsten Punkten im Rintelner Umkreis gehört. Großzügige Wanderwege täuschen Legalität vor und auf der Suche nach schönen Fotomotiven kommt man unweigerlich auch am Fuße des Berges auf einen alten "Broyd" Bagger zu, der seit zwölf Jahren dort abgestellt ist und auf dessen Sitzfläche im Führerhaus schon so manches Kind Baggerfahrer gespielt hat. Das SW fragte deshalb nach bei der "Barbara Erzbergbau GmbH" in Porta Westfalica Nammen, was es mit dem Bagger auf sich hat und wie die Rechtslage im Steinbruch aussieht. Florian Garbe von der "Barbara" anwortete und bremste auch gleich ein Stück aus: "Der Steinbruch wurde seinerzeit von der Firma Schiewe betrieben und Anfang der 1990er Jahre an die BARBARA verkauft, um aus dem Steinbruch heraus zwei Stollen in den Berg zu treiben. Mittels dieser Stollen wurde der Zugang zu den hier noch abbaubaren Erzlagerstätten der "Grube Bergmannsglück" geschaffen. Zwar ist die untertägige Gewinnung in unserer Grube Bergmannsglück derzeit nur in sehr geringem Umfang in Gang, jedoch beabsichtigen wir je nach Marktlage bzw. Nachfrage auch weiterhin dort unter Tage zu produzieren und auch die Produktion wieder hochzufahren. Im alten Steinbruch finden auch weiterhin Rekultivierungsarbeiten statt, es wird hier Bodenmaterial zur Stabilisierung eingebaut. Die Reste der Förderanlage sollen sukzessive zurückgebaut werden, einhergehend mit der weiteren Renaturierung. Das gesamte Gelände steht unter Bergaufsicht und ist als Betriebsgelände eingetragen. Für Fußgänger ist nur der Bereich der Asphaltstraße vom Parkplatz in Richtung Kleinenbremen/Everdingsbrink freigegeben. Der Steinbruch allerdings darf nicht betreten werden, da hier akute Lebensgefahr durch Steinschlaggefahr besteht. Das Bergwerk selber ist mit Videoüberwachung gesichert. Leider haben wir in den letzten Jahren immer wieder wahrnehmen müssen, dass frisch angebaute Beschilderung demontiert, entwendet oder beschädigt wird. Selbst Bauzäune und Absperrungen mit Stahlseil wurden demontiert und die Schlösser der Schranken werden regelmäßig aufgebrochen. Wir haben jetzt bereits die Schranken erneuert und wollen kurzfristig auch den Steinbruch nochmals sichern, da vermehrt in den vergangenen Tagen auch Autos und Motocrossmaschinen im Steinbruchbereich gesichtet wurden. Wir müssen aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht das Betreten und Befahren verbieten und denken derzeit neben einer weiteren Sicherung des Geländes auch über weitere Überwachungsmaßnahmen nach!" Der "Broyd" Bagger selbst wurde bis 2010 unter Tage als Tunnelbagger genutzt und steht seitdem vor dem Einlass in den Berg. Er soll in naher Zukunft dort abtransportiert werden. Auch die alten Förderanlagen werden sukzessive beseitigt.

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