1. Starkes Team mit Spitzenleistungen: "Wir machen es den Tätern schwer!"

    Polizeichef Jörg Stuchlik ist stolz auf die gute Arbeit mit der höchsten Aufklärungsquote seit über 20 Jahren

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    In der diesjährigen Aufarbeitung der im Wirkungskreis der Polizei Rinteln durchgeführten Arbeit gibt es nach Angaben von Rintelns Polizeichef Jörg Stuchlik sehr erfreuliche Entwicklungen. So ist ein starker Rückgang an Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen und die Aufklärungsquote von Straftaten, ein Index für den Erfolg der polizeilichen Arbeit, ist seit über 20 Jahren noch nie so hoch gewesen. 72,59 Prozent der Straftaten konnten aufgeklärt werden; im Land Niedersachsen liegt die Aufklärungsquote bei 64 Prozent. Stuchlik macht dafür im Besonderen auch die Aufhellung der Rauschgiftkriminalität in der Stadt verantwortlich: "Wie schon in den Vorjahren wurden auch 2021 spezielle Ermittlungsgruppen eingesetzt, um insbesondere die Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen, was wiederum zur Aufhellung einer Vielzahl von Straftaten führte!" Klar ist aber auch, dass die Belastung der Beamt*innen weiter steigt. Waren es 2012 noch 1.650 bekanntgewordene Fälle, die in Rinteln bearbeitet werden mussten, so stieg die Zahl auf 1.952 im letzten Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr mit 1.853 Straftaten ein Plus von rund 5 Prozent. Dazu kommen Einsätze durch Corona-Kontrollen und Begleitung einer Vielzahl von Versammlungen. Betrug steigt rasant an Den größten Anteil an Straftaten hat der Komplex der Vermögens- und Fälschungsdelikte und hier ist die Aufklärungsquote mit fast 80 Prozent auch besonders hoch. Dabei sind Diebstahlsdelikte in der Gesamtzahl sinkend, Betrugsdelikte stark steigend. Bei den Wohnungseinbruchdiebstählen, ein Delikt mit einem hohen Maß an Betroffenheit für die Geschädigten, ist die Zahl ebenfalls im freien Fall. Stuchlik macht dafür zum einen die gute Ermittlungsarbeit verantwortlich, zum anderen aber auch die Präventionsarbeit der Rintelner Polizei und die dadurch gesteigerte Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger. Seit Jahren schon warnt die Polizei mit Bannern vor offenstehenden Türen und Fenstern und spricht mit Wurfsendungen in die Briefkästen besonders Seniorinnen und Senioren an. Durch verbesserte Sicherungssysteme an den Häusern und Wohnungen blieben viele Taten auch bereits im Versuchsstadium stecken, so Frank Schäfer, der den Ermittlungsdienst leitet. Unschön in der Entwicklung sind die steigenden Zahlen bei Betrugsdelikten. Hier sind insbesondere die Vermögensdelikte zu nennen, die sich gegen ältere Menschen richten und die in den letzten Jahren durch Schockanrufe, Anrufe falscher Polizeibeamter oder auch durch Enkeltricks immer häufiger beobachtet werden mussten. Doch auch hier zeigt die Prävention Erfolg: "Erfreulicherweise kann man für den Bereich Rinteln/Auetal sagen, dass der Polizei Rinteln zwar viele solcher Verdachtsfälle gemeldet worden sind, jedoch kein einziger Versuch der Täter erfolgreich war, weil die angerufenen Bürgerinnen und Bürger stets richtig reagiert haben und die Hinterlist durchschauten", so Jörg Stuchlik. Dabei macht sich auch hier die Präventionsarbeit bezahlt, denn immerhin 4.750 Briefsendungen wurden an Haushalte mit Bewohnern ab 70 Jahre in Rinteln und im Auetal in enger Kooperation mit dem "WEISSEN RING" verteilt. Aktuell werden verstärkt Betrugsversuche über die Nachrichtenplattform "WhattsApp" registriert, bei denen sich, vergleichbar mit dem sogenannten Enkeltrick, die Täter als Kinder, Enkel, Angehörige ausgeben und einen persönlichen "Notfall" vortäuschen, um per Überweisung oder in bar an das Geld der häufig lebensälteren Betrugsopfer zu gelangen. "Wir warnen dringend davor, diese Nachrichten zu befolgen und raten dazu, im Zweifel immer persönlich mit den tatsächlichen Angehörigen zu sprechen und in jedem Fall die Polizei zu informieren", so Stuchlik. Von der Straße in das Internet Stark zugenommen haben Delikte unter Nutzung des Internets wie Betrug, Erpressung, Fake-Shops. Bereits 2020 war eine Tendenz nach oben zu erkennen, 2021 erneut eine Steigerung um satte 47 Prozent. Die Kriminalität verlagerte sich von der Straße ins Netz, so Stuchlik. Aber auch hier ist die Polizei gerüstet und hat eine fast 80-prozentige Aufklärung zu berichten. Stark angestiegen sind auch die Rauschgiftdelikte, die von 161 im Jahr 2020 auf 290 in 2021 stiegen. Da diese Kriminalität eine sogenannte "Hole-Kriminalität" ist, bei der die Polizei durch eigene Kraftanstrengung das Dunkelfeld erhellt, ist die Aufklärung hier bei fast 100 Prozent. Stuchlik: "Erklärtes Ziel ist es, die Etablierung einer Rauschgiftszene und der damit verbundenen Beschaffungskriminalität und Nebendelikte von vornherein zu verhindern. Rauschgifttäter sind nicht gut beraten, wenn sie in Rinteln oder im Auetal aktiv werden!" Motorradfahrer stehen im besonderen Fokus Leicht angestiegen sind auch die Zahlen der Verkehrsunfälle, wobei die Anzahl der Leichtverletzten leicht stieg, die der Schwerverletzten sank. Ein Mensch wurde durch einen Verkehrsunfall tödlich verletzt. Bei Unfallfluchten wurden etwa bei der Hälfte der angezeigten Taten die Täter ermittelt. Rückläufig ist dagegen die Anzahl der Radunfälle, wobei die Unfallzahlen mit motorisierten Zweirädern steigen. Die Leiterin des Einsatz- und Streifendienstes Luca-Marie Jaeschke: "Die Gruppe der Motorradfahrenden wird aufgrund ansteigender Fallzahlen künftig einen der Schwerpunkte unserer Verkehrssicherheitsarbeit darstellen." Den Spagat von verringerten Bürgerkontakten durch die Corona-Pandemie und Aufrechterhaltung der Arbeit im Einsatz- und Streifendienst sowie im ermittelnden Bereich schaffte die Polizei Rinteln bislang mustergültig. "Vorrangiges Ziel war immer, die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeiter der Polizei vor Infektionen zu schützen. Die Einsatz- und Handlungsfähigkeit der Polizei war für die Sicherheit aller jederzeit uneingeschränkt gewährleistet", so Stuchlik.

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