Die Integrationsbeauftragte der Stadt Stadthagen Britta Kunze hat das Pilotprojekt "Ortsgespräche" angeschoben, das Eltern von Jugendlichen die Gelegenheit geben soll, sich in kleiner Runde über ihre Kinder auszutauschen und zu informieren. Zielgruppe sind Familien mit Migrationshintergrund, das Format ist auch darauf ausgerichtet, eventuell vorhandene Sprachbarrieren zu überwinden. Warum hat sich mein Kind so verändert? Welcher Berufsweg ist der richtige? Fragen vor denen viele Eltern von Heranwachsenden stehen. Die "Ortsgespräche" zielen darauf ab, Vätern und Müttern ein niedrigschwelliges, kostenloses Unterstützungsangebot in dieser fordernden Phase zu machen, wie Britta Kunze erklärte. Gemeinsam mit Simone Zanjani koordiniert die Integrationsbeauftragte das neu konzipierte Projekt. Simone Zanjani erklärte, dass sich dieses an Eltern von Kindern im Alter ab 15 Jahren mit Migrationshintergrund richte. Die Gesprächsrunden würden jeweils von geschulten Moderatoren angeleitet. Ziel sei es, die Eltern dabei zu begleiten, ihre Kinder beim Übergang ins Erwachsenenalter und beim Einstieg in den Beruf zu unterstützen. Aufgrund der Sprachkenntnisse des Moderatoren-Teams Katayon Shateri, Shukiba Halimi und Mehmet Ali Atalay werde es möglich, die Gespräche auf Deutsch sowie weiteren Sprachen wie Türkisch, Arabisch, oder Persisch zu führen. Sie sollen in gemütlicher Runde von fünf bis acht Personen stattfinden in der Schule am Schlosspark, im Begegnungszentrum der Arbeiterwohlfahrt sowie in privaten Haushalten. "Die Familien haben viele Ressourcen und diese wollen wir stärken", erklärte Simone Zanjani. Einerseits solle ein ungezwungener Austausch stattfinden, der klar mache, dass andere ganz ähnliche Probleme in dieser Phase hätten, wie Britta Kunze und Simone Zanjani ausführten. Themen wie die Pubertät, Familienalltag, Regeln und Grenzen, Aufwachsen in verschiedenen Kulturen und Berufswahl würden angesprochen und diskutiert. Erfahrungen sollten ausgetauscht und Informationen vermittelt werden. Wie etwa zum Berufssystem oder den Unterstützungsmöglichkeiten der Schule. Britta Kunze hielt fest, dass für viele Jugendliche mit Migrationshintergrund das Aufwachsen in zwei Kulturen auch besondere Herausforderungen stellen. Hier wolle das Projekt unterstützen, das mit Mitteln aus dem Integrationsfonds, mit dem die Stadt gefördert wird, finanziert wird. Britta Liebelt, Direktorin der Schule am Schlosspark, erklärte, dass das Projekt für ihre Schule viele Anknüpfungspunkte biete. Ohnehin beziehe die Schule die Eltern über vielfältige interkulturell ausgerichtete Initiativen ein. Die Eltern werden zum Beispiel über den Interkulturellen Frauentreff, den Afghanischen Verein oder die Mentoren auf das Projekt aufmerksam gemacht. Interessierte können sich gern auch an Britta Kunze unter 0173/6365984 wenden. Das Pilotprojekt ist zunächst auf drei Monate angelegt, soll anschließend bei Bedarf angepasst werden. Foto: bb
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Kinder beim Erwachsenwerden unterstützen
Pilotprojekt „Ortsgespräche“: Austausch von Eltern in kleiner Runde
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