1. Eine verkorkste Saison versöhnlich beenden

    96 gegen Schlusslicht Ingolstadt / Der Kaderumbau läuft

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    Gern würde sich 96 nach insgesamt verkorkster Serie im letzten Saisonspiel gegen Schlusslicht Ingolstadt mit einem Sieg von seinem Publikum verabschieden. Fast noch mehr Interesse als das Geschehen auf dem Rasen ziehen derzeit jedoch die Aktivitäten von 96 auf dem Transfermarkt nach sich, Sportdirektor Marcus Mann arbeitet bereits fleißig am neuen Kader. Zwar stand am vergangenen Wochenende am Ende des Duells gegen Hamburg eine Niederlage, 96 zeigte jedoch eines der besten Spiele in dieser Serie. Die "Roten" spielten mit, suchten den Weg nach vorn. So ging es munter hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Robert Glatzel brachte den Ball dann als erster auch im Netz unter und seine Hamburger damit zur frühen Führung. Als Glatzel in der 20. Minute auf 2:0 erhöhte, zeigte sich Hannover keinesfalls geschockt. Sebastian Kerk schlug nach feiner Kombination mit einem Traumtor zum 1:2 zurück. Danach ließ das Tempo etwas nach. Die Partie bliebt munter, auch 96 spielte nach der Pause nach vorn, Chancen hatten nach Wiederanpfiff aber fast nur noch die Hamburger. Spielfreude, Biss und auch fußballerische Klasse, 96 hielt gut mit. In der zweiten Halbzeit habe etwas die Zielstrebigkeit gefehlt, so Trainer Christoph Dabrowski. Der scheidende Coach zeigte sich zufrieden, mit der phasenweise "fast schon spektakulären" Partie. Bleibt die Frage, warum die "Roten" auch unter Christoph Dabrowski eine solche Leistung nicht öfter auf den Rasen brachten. Gegen Schlusslicht Ingolstadt könnte 96 noch einige Tabellenränge klettern (Sonntag, 15.30 Uhr, in Hannover), wichtig für die Verteilung der Fernsehgelder. Ingolstadt hat besondere Probleme in der Offensive, hat noch etwas weniger Treffer erzielt als 96. Im Hinspiel setzte sich Hannover mit 2:1 durch. Während die Saison eher ausplätschert, arbeitet Manager Mann daran, dass die kommende Spielzeit glatter läuft als die jetzige. Mit Stefan Leitl als Cheftrainer für die neue Serie ist ein entscheidender Baustein schon gesetzt. Leitl, der mit Co-Trainer Andre Mijatovic kommt, führte Greuter Fürth nach rund zweijähriger Entwicklungsphase in die Bundesliga. Fürth konnte die Klasse mit deutlich verändertem Kader nicht halten. Mann betonte, dass ein wichtiges Kriterium für die Einstellung sei, dass Leitl bewiesen habe "eine Mannschaft und ein Spielsystem Schritt für Schritt entwickeln" zu können. 96-Geschäftsführer Martin Kind unterstrich dies, laut Pressemitteilung, solle eine nachhaltige und "mittelfristig erfolgreiche" Entwicklung angestrebt werden. Im Aufstiegsjahr mit Fürth erntete Leitl viel Lob, weil er seinem Team eine klare, konstruktive Spielidee vermittelt hatte. Auch die ersten zwei Transfers sind eingetütet, so dass die Aussicht wächst, dass Leitl mit einem Großteil des zukünftigen Kaders in die Vorbereitung starten kann. Keine Selbstverständlichkeit bei 96. So verkündete 96 mit Phil Neumann die Verpflichtung eines Innenverteidigers, der beim abgebenden Verein Kiel aber auch auf der Außenverteidigerposition aushalf. 24 Jahre jung und trotz 1,92 Metern Größe sehr schnell, ist Neumann als wichtiger Teil der Abwehrkette eingeplant. Klar ist dabei auch, dass Kapitän und Innenverteidiger Marcel Franke 96 in Richtung Karlsruhe verlässt. Während Neumann als Stammkraft eingeplant sein dürfte, ist Enzo Leopold wohl eher die Rolle eines Perspektivspielers zugedacht. Der 21-jährige wurde in Freiburg ausgebildet, spielte dort in der Drittliga-Mannschaft im zentralen Mittelfeld. Offiziell verabschiedet werden zur Partie gegen Ingolstadt die erfahrenen zentralen Mittelfeldspieler Dominik Kaiser und Mike Frantz, bei deren auslaufenden Verträgen es zu keiner Verlängerung kam. Dies wird auch der letzte Spieltag für Dabrowski bei 96 sein. Als Interimscoach sicherte er den Klassenerhalt, will nun Profigeschäft bleiben und sich bei einem anderen Klub etablieren. Foto: bb

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