1. Endspurt für die neue Dauerausstellung

    Neukonzipierung des Museums nimmt weiter Formen an / Wiedereröffnung im Herbst

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    Das Bückeburger Museum ist ein Aushängeschild für die Stadt und wurde zu Recht bereits mit dem Museumsgütesiegel des Landes Niedersachsen sowie dreimal in Folge mit einem Preis für Museumspädagogik ausgezeichnet. Doch die in die Jahre gekommene Dauerausstellung war überarbeitungswürdig - diesem Großprojekt hat sich ein Expertenteam um Museumsleiterin Anke Twachtmann-Schlichter gewidmet und mit Weitsicht und Akribie eine neue Dauerausstellung geplant. Mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt rund 900.000 Euro soll das historische Haus mit den wertvollen Inhalten in die Moderne gebracht werden. Bereits diesen Herbst soll alles fertig sein. Im Rahmen des Besuchs vom Niedersächsischen Kultur- und Wissenschaftsminister Björn Thümler, der den Förderbescheid für die Sanierung der Fassade und des Aufzuges überreichte (wir berichteten), gab Twachtmann-Schlichter den anwesenden Gästen eine Führung durch die renovierten und sanierten Räumlichkeiten und darüber hinaus Einblicke in das neue Konzept und dessen Inhalte. **Fülle an Ausstellungsstücken** "Wir wollen hier Geschichte anhand ausgewählter Persönlichkeiten erzählen und die Informationen so den Besuchern anschaulich näherbringen", so die Museumsleitung. Bei der Fülle an tollen Ausstellungsstücken und interessanten Persönlichkeiten im Laufe der Bückeburger Geschichte sei dies nicht ganz einfach gewesen, gesteht Twachtmann-Schlichter. Um manch ein heiß geliebtes Ausstellungsstück wurde im Expertenteam wild diskutiert, "doch wir können unmöglich alles zeigen, was wir haben". Tausende Stücke seien derzeit sicher eingelagert, alleine 6.500 Stücke Tracht hat das Museum über die Jahrzehnte zusammengesammelt. "Ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss, da zu entscheiden", bekräftigt auch Minister Thümler. **Modern und klassisch** Im Eingangsbereich wird ein neuer Empfangstresen die Gäste willkommen heißen, im historischen Kamin könnte ein versenkbarer Bildschirm angebracht werden. Mit einem neuen Anstrich, der zugleich modern daherkommt, als auch den klassischen Charakter des über 400 Jahre alten Hauses unterstreicht, ist das Museum auch optisch in der Moderne angekommen. Dies zieht sich durch alle Räume und Geschosse: frische Farben, aufpolierte oder neue Böden und liebevoll herausgearbeitete Details, wie alte Stuckarbeiten und eine Ansicht auf die vorherigen zehn Anstriche, vereinen Alt und Neu zu einem neuen Ganzen. Inhaltlich werden auch die großen Themen auf den allgemeinen Bürger und Bückeburg heruntergebrochen. Für die Kinder soll es einen Trickfilm mit dem "alten Hausherrn" Eberhard von Weihe geben, in dem er sich heute fragt: "Was habt ihr eigentlich mit meinem Haus gemacht". **Geschichte näherbringen** Von der Entstehungsgeschichte der Region, dem Einfluss der Kirche, mit beeindruckenden sakralen Stücken wie Flügelaltarelmenten, soll den Besuchern die heimische Geschichte nähergebracht werden. Ein Zeitstrahl wird den Gästen helfen, die Geschehnisse und Entwicklungen besser geschichtlich einzuordnen. Im ersten Obergeschoss wird sich ein Raum dem 20. Jahrhundert über den Zweiten Weltkrieg über die Nachkriegszeit und dem Wirtschaftswunder widmen. "Wir sammeln so, dass wir mit jedem Stück eine Geschichte erzählen können, die den Inhalt lebendig werden lässt", so Twachtmann Schlichter. **Tracht in voller Pracht** Das zweite Obergeschoss wird gänzlich im Zeichen der Tracht stehen - mit einem "Catwalk" und voll bekleideten Damen und Herren in Tracht verschiedener Generationen. "Wir haben Stücke, die 100 bis 150 Jahre alt sind, darauf sind wir sehr stolz", sagt die Museumsleitung. Doch sind diese Textilien auch konservatorisch schwer aufzubewahren. Neben der fürstlichen Tracht, dem Blaudruck-Verfahren, dem Zusammenhang von Tracht und Kirche und der bäuerlichen Tracht, "die in Schaumburg besonders prachtvoll war, weil die Abgaben an das Fürstenhaus so gering gehalten wurden. Die Bauern haben sich gegenseitig überboten", wie Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe versichert, wird auch das innovative Projekt "Nach neuem Trachten" seinen verdienten Platz bekommen. "Die Gäste sollen die Momente von damals nacherleben. Und wir wollen gerne die ganze Pracht der Tracht darstellen", verspricht Twachtmann-Schlichter. "Wir freuen uns auf die Eröffnung und hoffen, dass alle ebenso begeistert sein werden von unseren Entwürfen". Foto:nh

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