Hannover 96 ist am vergangenen Wochenende trotz langer numerischer Überlegenheit über ein Unentschieden nicht hinausgekommen, vor diesem Hintergrund überwiegt die Enttäuschung über den Auftritt. Heute geht es für die "Roten" auswärts gegen den Vorletzten Erzgebirge Aue, ohne Sieg wartet ein nervenaufreibendes Saisonfinale. Bei Betrachtung allein des Spieltages hat das Unentschieden gegen Regensburg 96 tabellarisch sogar nach vorn gebracht. Dresden, das derzeit den Abstiegsrelegationsplatz belegt, verlor zeitgleich, so dass 96 den Abstand auf vier Punkte vergrößerte. Allerdings tat sich Hannover anfangs sehr schwer gegen Regensburg und geriet in Rückstand. Früh musste Regensburgs Carlo Boukhalfa mit Rot vom Platz, 96 machte jedoch viel zu wenig aus der langen Überzahlphase. Immerhin sprang ein 1:1 heraus, Hannover entwickelte wie in den Begegnungen zuvor kaum Durchschlagskraft. Trotz des numerischen Vorteils kam Regensburg nicht großen Druck, Hannover erzeugte kaum Torgefahr. So überwog nach der Partie die Enttäuschung deutlich. Trainer Christoph Dabrowski sprach von einem "Rucksack" von vier Niederlagen zuvor. Immerhin sei diese Negativ-Serie mit dem Unentschieden durchbrochen. Ziel sei jedoch ein Heimsieg gewesen und dieser blieb aus. Heute um 13.30 Uhr tritt 96 gegen den Vorletzten Erzgebirge Aue an. Es folgen zwar anschließend noch fünf Begegnungen. Eigentlich genug, um den Klassenerhalt auch bei einer Nullnummer noch zu sichern. Allerdings werden die Aufgaben dann zunächst wieder schwieriger. Zweitens würde sich bei einer Pleite in Aue die Frage stellen: Gegen wen will 96 gewinnen, wenn nicht gegen solch angeschlagene Gegner. Die Gastgeber verloren zunächst das Kellerduell gegen Ingolstadt knapp mit 2:3, es folgte eine 0:4-Klatsche im Nachholspiel gegen den Hamburger SV. Aue zeigte sich in der Partie gegen die Hamburger überfordert. Es bräuchte ein Wunder, um den direkten Abstieg nun noch zu verhindern. So lastet auf 96 gehöriger Druck vor dieser Begegnung. Eine Niederlage, ja auch eine Unentschieden wäre ein Tiefschlag, der die Hannoveraner in größte Gefahr stürzen würde. Die Trainerdiskussion würde mit Macht aufbranden und die Verunsicherung in der Mannschaft noch einmal gehörig gesteigert. Aue wird 96 nicht den Gefallen tun, sich heute angesichts der schwierigen Tabellenkonstellation zu ergeben. Bei der 2:3-Niederlage gegen Ingolstadt stemmte sich das Team trotz Unterzahl entschlossen dagegen, kassierte das 2:3 erst etwas unglücklich in der Nachspielzeit. Hannover muss die Bereitschaft aufbringen, sich durch eine zähe Partie zu beißen. Grundsätzlich sind alle Chancen da, die Klasse zu halten. Das Hauptproblem dürfte derzeit in den Köpfen der "Roten" stecken. Die Serie ohne Sieg und der Druck führen zu Verzagtheit. Gegen Aue gilt es, sich über Situationserfolge aus dieser Verkrampfung schrittweise herauszuarbeiten, über gewonnene Zweikämpfe und geglückte Aktionen. Das kleine Fußball-Einmal-Eins in schwierigen Situationen also. Foto: archiv bb
-
96 droht eine nervenaufreibendes Saisonfinale
Ohne Sieg in Aue wird es für die „Roten“ richtig ungemütlich
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum