1. Volles Haus und viel Zuspruch

    Erfolgreiche Eröffnung der Kunstsaison

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    Mit einem vollen Haus wie in vorpandemischen Zeiten hat der Kunstverein zur Eröffnung der Saison nicht gerechnet. Umso erfreuter waren die Akteure über den überwältigenden Zuspruch und die begeisterte Resonanz auf den rundum gelungenen Auftakt. "Die Kunst ist weiblich", stellte Geschäftsführer Ingolf Heinemann fest und meinte damit die geballte Frauenpower, die das Publikum auf unterschiedliche Weise auf die Ausstellung einstimmte. Mit einem heiteren französischen Lied setzte die georgische Sängerin Tinatin Tsereteli einen Kontrapunkt zu den alles überschattenden Ereignissen in der Ukraine. Dazu nahm Ingolf Heinemann Stellung, in dem er das Statement der ADKV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine) verlas. **Aktive Friedensarbeit** Darin heißt es: "Krieg und Gewalt sind stets das Gegenteil von Kultur. Ein Krieg in unserer Nachbarschaft, der sich durch nationalistische Beschwörungen und konstruierte historische Argumente legitimiert, als habe es die schrecklichen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts nicht gegeben, ist ein Angriff auf das Selbstverständnis und die Werte der zeitgenössischen Kunst und Kultur. Durch den Angriff auf die Ukraine ist der Erhalt der Demokratie nicht nur in diesem Land, sondern in ganz Europa in Gefahr. Kunstvereine verkörpern ein Demokratieverständnis, das für den Erhalt eines lebendigen und vielfältigen Kulturerbes wichtig ist." Für den Kunstverein Wunstorf ergänzte Heinemann: "Wir sind weiterhin darum bemüht, Kunst und Kultur nicht verstummen zu lassen, sondern sie weiterhin sichtbar, hörbar und erlebbar zu machen, der Pandemie, dem Krieg und demokratiefeindlichen Strömungen zum Trotz. Für alle freiheits- und friedensliebenden Menschen sind Kunst und Kultur ein Bollwerk gegen Barbarei. Kunst und Kultur sind demokratierelevant und aktive Friedensarbeit. Es ist gut zu wissen, dass wir damit nicht allein sind." **Tor zur Verständigung** Im Mittelpunkt der Vernissage stand aber die Ausstellung "Adaptionen" der hannoverschen Künstlerin Birgit Wehmheuer und die Freude darüber, ihre beeindruckenden und ungewöhnlichen Fotografien in der Abtei drei Wochen lang präsentieren zu können, betonte die 1. Vorsitzende, Karin Ellert, in ihrer Begrüßung. Die Kunsthistorikerin Dr. Carmen Putschky führte mit einer brillanten Laudatio in die Bildwelt von Birgit Wehmhoyer ein, nachdem sie ihre Rede zunächst auf Französisch begann. Die Irritation des Publikums war gewollt, knüpfte sie damit an die Bedeutung von "Sprache als Tor zur Verständigung, zum Verständnis und zur Erkenntnis" an. Auch die Kunst bedient sich einer Sprache, der Bildsprache, deren Inhalte und Botschaften es zu entschlüsseln gilt. Die Aussage "Kunst kommt von Können" sei nicht wirklich zutreffend, vielmehr müsse es heißen "Kunst kommt von sehen können, von sensibilisieren können." Es gehe darum Dinge, die im Alltag schnell übersehen werden, sichtbar zu machen. Darin bestehe unter anderem die Kunst von Birgit Wehmhoyer ebenso wie ihre Fähigkeit prophetisch sein sowie seismographisch Dinge und Entwicklungen aufspüren zu können, die erst später allen anderen offenbar werden. Einen besonderen "Service" lieferte die Rednerin, indem sie den Besuchern einen Fragenkatalog für die Vertiefung in die Bilder mit auf den Weg gab. **Führung am Sonntag** Wer sich bislang noch nicht auf den Weg in diese außergewöhnliche Ausstellung gemacht hat, sollte es noch bis zum 10. April tun. Gelegenheit dazu gibt es dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Am Sonntag, dem 3. April bietet Birgit Wehmhoyer darüber hinaus eine Führung durch die Ausstellung an. Sie beginnt um 16 Uhr und ist besonders geeignet für Kinder und Jugendliche und Familien. Im Rahmen der Finissage am 10. April lädt der Kunstverein um 18 Uhr zur Premiere des von Ralf Mohr produzierten Videofilmes zur multimedialen Bühnenshow des Kunstprojektes "Transverse" ein, die am 10. September 2021 im Stadttheater uraufgeführt wurde. Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zum Erwerb des Bildbandes mit der umfassenden Dokumentation des Projektes, das bereits 2018 seinen Anfang nahm. Die Produzenten des Buches, Andreas Warlich, Ingolf Heinemann und der Hildesheimer Künstler Gerd Günter werden anwesend sein, um die Bücher auf Wunsch zu signieren. Die Rede von Dr. Carmen Putschky sowie Fotografien von der Vernissage sind auf der Website www.kunstverein-wunstorf.de veröffentlicht.

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