1. Abschied von „Mr. Handwerk“

    Fritz Pape als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft verabschiedet

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    Ein wahrer Reigen an lieben Worten ergoss sich zum Abschied über "Mr Handwerk" Fritz Pape. In seinen 40 Jahren als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft hat Pape deutliche Spuren und große Fußstampfen hinterlassen, das wurde deutlich. Seine Nachfolge wird der Jurist Andre Harting antreten. Festliche Stimmung im Bückeburger Rathaussaal: Rund 100 geladene Gäste, Freunde, Weggefährten wollten Fritz Pape nicht ohne große Abschiedsworte gehen lassen. Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens und seine Kollegen haben rund ein Jahr geplant und organisiert, um Pape mit diesem feierlichen Abschied überraschen zu können. "Handwerker leben nach dem Prinzip der Hoffnung. Auch die Kreishandwerkerschaft hat sich immer wacker gehalten", konstatiert Ahrens. Zwar sei die Anzahl der Betriebe rückläufig, die verbleibenden würden sich jedoch vergrößern und die Schlagkraft des Schaumburger Handwerks erhöhen. **Nachfolger muss Jurist sein** Doch mit der immer größer werdenden Bürokratie sei klar gewesen: Der neue Geschäftsführer müsse ein Jurist werden. "Aber wir werden nie wieder so einen umsichtigen Menschen wie Pape finden", stellt Ahrens klar. Dennoch sei die Kreishandwerkerschaft auf "Brautschau" gegangen und mit Andre Harting, Fachanwalt für Steuerrecht, einen gebührenden Nachfolger gefunden. Mit dem am 1. Januar erfolgten Zusammenschluss der Kreishandwerkerschaften Diepholz, Hameln-Pyrmont sowie Nienburg-Schaumburg zur Kreishandwerkerschaft Niedersachsen Mitte mit jeweils einer eigenen Geschäftsstelle im Landkreis sei man nun gut aufgestellt. Auch Harting nutzte die Gelegenheit, sich kurz vorzustellen und Pape zu danken: Du bist "Mr. Handwerk". Deine Persönlichkeit und große Gabe, auf Menschen zuzugehen, sind einzigartig. Du hast die Mitglieder der Innungen abgeholt und an die Hand genommen". **"In Schaumburg viel bewegt"** Joachim Schorling, Vorstand der Volksbank in Schaumburg, dankte für 40 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit voller Vertrauen: Die Zusammenarbeit mit dem Handwerk hat für uns Tradition, schließlich wurde die Volksbank von Handwerkern und Kaufleuten gegründet. Du hast in Schaumburg viel bewegt, warst immer zuverlässig, die Arbeit mit dir hat Spaß gemacht", so Schorling. Auch Paul Knauthe, stellvertretender Vorstand der Sparkasse Schaumburg, lobte Pape und die Verbindung zum Handwerk: "Wir wollen die Betriebe kennen, aber niemand kennt sie besser als Fritz Pape. 40 Jahre sind eine beeindruckende Zeit, in der wir mit dir als verlässlichen Partner auf Augenhöhe zusammen viel auf die Beine gestellt haben. Als Netzwerker der alten Schule treibst du Dinge voran und hast die Menschen dahinter im Blick", erinnert Knauthe. Als Beispiele nennt er die Schaumburger Regionalschau und die Mitarbeit bei der Klimaagentur, das Gebäudemodernisierungsprogramm und viele mehr. "Du warst die treibende Kraft, mit dir geht eine Ära zu Ende", so Knauthe. Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes des Bauwesens,, lobte Papes unkomplizierte Art: "Du warst auch Mr. Idealkollege, auf den man sich immer verlassen kann, der aber auch sagt, wenn etwas nicht läuft. DU hast mit deinem Wissen um die Betriebe nie gegeizt, von so einem Idealkollegen wünscht man sich, dass er lange bleibt. Dich nun lassen wir dich ziehen", so Höltkemeier. **Wertschätzung und Hochachtung** Einen besonderen Auftritt hatte Landrat Jörg Farr, der kurzfristig in der Selbstisolation gelandet war und sich kurzerhand per Videochat dazuschaltete und ganz ungezwungen mit Pape plauderte. "Die Menschen äußern durchweg Wertschätzung und Hochachtung für dich. Du hast das Thema Netzwerken groß gemacht. Die Menschen schätzen deine Zugewandtheit und Leidenschaft", so Farr zu Pape. Dieser lies im Gespräch mit dem Landrat seine Sorge über die Nachwuchssituation im Handwerk verlauten. "Wir haben Chancen ohne Ende und müssen uns nicht verstecken für gute Löhne, erfolgreiches Unternehmertum und fundierte Ausbildungen. Als Betriebsinhaber kann im Handwerk viel erreicht und Wünsche können realisiert werden - leider kommt davon zu wenig in der Öffentlichkeit rüber", so Pape, der sich beim Landrat für die freundliche Zusammenarbeit bedankte. "Was du für das Handwerk geleistet hast, ist großartig", attestierte der Landrat. **Danke an das Handwerk** Dieter Ahrens wiederum hatte eine weitere Überraschung für Pape vorbereitet: In einer halbstündigen Videobotschaft übermittelten Dutzende Innungsmitglieder sowie Wegbegleiter, Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Handwerk und heimischen Institutionen ihre Abschiedsgrüße dem "Urgestein der Handwerkerschaft". Mit "Köpfchen, Herz und Hand" habe Pape immer ein offenes Ohr gehabt und die Devise vertreten: Geht nicht, gibt's nicht. Fritz Pape war sichtlich gerührt ob die vielen netten Worte und rekapitulierte daraus, dass "seine Arbeit wohl ganz in Ordnung gewesen sei". "Ich bin Ihnen allen unendlich dankbar, dass Sie dies überhaupt möglich gemacht haben, mit ihrem Wissen, ihrer Art, ihrer Person. Danke an das Handwerk", so Papes Abschiedsworte. Die Gäste honorierten dies abschließend mit Standing Ovations. Foto:nh

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