Wissenschaftliche Neugier ebenso wie Fantasie und Ausdauer haben eine Reihe von Schülern des Gymnasiums Bad Nenndorf (GBN) bei der Teilnahme am Wettbewerb "Jugend forscht" aufgebracht. Öl mit Hilfe von Haaren aus Wasser filtern, Experimente zur Wirksamkeit von umweltfreundlichem Dünger sowie zur Herstellung von Hefe waren die Themen, denen sich die Mädchen und Jungen widmeten. Es genüge nicht allein, eine tolle Forschungsidee zu entwickeln, führte der betreuende Lehrer Markus Hoffmann aus. Es gelte ebenso, mögliche Fehlerquellen in den Versuchsanordnungen aufzuspüren und diese zu verbessern sowie die Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Hier sei also auch viel Durchhaltevermögen von den jungen Wettbewerbsteilnehmern gefragt. Entsprechend hoch sei die Leistung der Schüler einzuschätzen, lobte Hoffmann. Das gilt zum Beispiel für das Trio Dua Ramadani, Lena Ramadani und Isabelle Walther, alle aus der 6d, die sich dem Thema "Fettige Haare? - auch nicht schlecht!" widmeten und damit im Fachgebiet Technik einen ersten Platz im Regionalwettbewerb sowie einen Sonderpreis Umwelttechnik errangen. Angeregt habe sie ein Bericht über Ölverschmutzungen im Meer, berichteten die drei Gymnasiastinnen. Als Filtermaterial erprobten sie menschliches Haar, das sie sich aus heimischen Frisiersalons besorgten. Das salzige Meerwasser simulierten sie mit Hilfe einer Fitness-Rüttelplatte, verunreinigten dies mit Raps-, Oliven- und Sonnenblumen-Öl. Tatsächlich stellten sie einen Filtereffekt fest. Auffällig sei aber gewesen, dass die Nylonstrümpfe in welche sie das Haar füllten und das diese verschließende Seil besonders fettig waren. Hier lohne es sich also weiter zu forschen, finden die drei Mädchen. Zunächst werden sie jedoch im April zur nächsten Runde von Jugend forscht zum Landesentscheid reisen. Marielle Grace Sadè Vignon aus der 6B forschte im Fachgebiet Biologie unter dem Motto "Ist das Dünger oder kann das weg?". Welche Wirkung kann mit ökologischen Dünger erreicht werden, angesichts von Kosten und möglicherweise Umwelt-Gefahren von konventionellem Dünger, lautete ihre Grundfrage. Sie düngte in ihre Versuchen Weizen mit Kompost, Eierschalen und Kaffee. Auch bei ihren Versuchen ergaben sich einige Überraschungen, die zum Knobeln herausforderten. Von ihr hergestellter Dünger kam dicht an die Pflanzenanzuchterde aus dem Handel heran, könnte also durchaus als Alternative dienen. Marielle erreichte einen dritten Platz. Lukas Weigt aus der 7D hatte in der Zeit des Corona-Lockdowns das Backen für sich entdeckt. Allerdings wurde in dieser Zeit auch die Hefe in den Geschäften knapp. Dies brachte ihn auf die Idee, Hefe selbst herzustellen und dies später zu einem Beitrag für "Jugend forscht" im Fachbereich Chemie auszubauen. Unter anderem Datteln, Kartoffeln und Bier brachte er dazu jeweils mit Zucker und Wasser zusammen. Die Herstellung von Hefe gelang, mit dieser ließen sich auch schmackhafte Hörnchen backen. Die Familie des Rodenbergers war in die Experimente eingebunden. Schließlich müssen bestimmte Bedingungen herrschen, um Hefe gedeihen zu lassen, hierzu diente das Badezimmer im Elternhaus. Die Schüler nahmen am Wettbewerb im Rahmen der von Markus Hoffmann geleiteten Chemie-AG teil, einen Großteil der dazu nötigen Forschungsarbeit leisteten die Mädchen und Jungen jedoch in ihrer Freizeit. Schulleiterin Silke Seidel hob die besondere Form des Lernens hervor. Die Schüler hätten selbständig Projekte entwickelt und sich in hohem Maße eigenständig in die Themen vertieft. Damit hätten sie Fähigkeiten bewiesen, welche die Gesellschaft in der Zukunft besonders benötige. Das GBN erhielt zudem einen Sonderpreis für die langjährige intensive Förderung von Schülern in diesem Feld in Höhe von 250 Euro. Foto: bb
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Schüler knobeln an selbstentwickelten Projekten
GBN beteiligt sich erfolgreich am Wettbewerb „Jugend forscht“
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