Mit dem Misserfolg gegen den 1. FC Nürnberg hat Hannover 96 seine Pflichtspielniederlagen-Serie auf drei Pleiten ausgeweitet. Die "Roten" müssen damit weiter gegen den Abstieg strampeln, die Partie gegen Schalke am heutigen Sonnabend bringt zudem eine schwierige Prüfung. Sicherlich sind die Nürnberger gerade das Team der Stunde in der Zweiten Liga. Eine Heimniederlage gegen eine solche Mannschaft kann also schon einmal vorkommen. Enttäuschend ist aber die Art des Auftrittes der "Roten" beim 0:3. Offensiv boten die Hannoveraner sehr wenig, viele Ballverluste streuten Sand ins Getriebe des Aufbaubemühens. Die Nürnberger griffen 96 früh an und den "Roten" fiel wenig ein, sich aus diesem Druck herauszuspielen. Das erste Gegentor zu frühem Zeitpunkt trug dazu bei, dass die Hannoveraner zu keiner Sicherheit fanden. Chancen blieben Mangelware, die Nürnberger hatten deutlich mehr Möglichkeiten und kontrollierten die Begegnung fast über die gesamte Spielzeit. 96 fand aber auch kämpferisch kein Mittel, um an der Nürnberger Dominanz zu rütteln. Schon zu Beginn und verstärkt mit zunehmender Spielzeit griff das Team auf lange Flugbälle zurück, die jedoch von den Spitzen nicht festgemacht werden konnten. Hinzu kam, dass mit Mark Diemers und Julian Börner eigentlich ballsichere Kräfte übel patzten und den FCN mit Fehlpässen zu Gegentoren einluden. Im Bemühen noch etwas zu bewegen, eröffneten die "Roten" dem Gegner in zweiten Durchgang Kontermöglichkeiten. Das 0:3 war schmerzhaft, auch nachdem es bei den beiden vorherigen Niederlagen viele Gegentore gegeben hatte. Vier Punkte Vorsprung haben die "Roten" auf den Abstiegsrelegationsrang. Coach Christoph Dabrowski hat stets betont, dass sich der Kampf um den Klassenerhalt lang hinziehen könnte, wiederholte das nach der Begegnung erneut. Wenig habe seine Mannschaft gegen Nürnberg auf den Platz gebracht, räumte er sinngemäß ein. Auffällig beispielsweise, dass ein Linton Maina nach zwischenzeitlichem Höhenflug nun wieder fast alles schuldig bleibt. Gegen den Tabellenfünften Schalke 04 wartet am heutigen Sonnabend ab 13.30 Uhr erneut eine harte Nuss. Das Ruhgebietsteam spielte als Absteiger bisher nicht die Rolle wie vom Anhang erwartet, hat aber noch Aufstiegschancen. Nicht zuletzt Dank des 3:0-Sieges gegen den Tabellenletzten Ingolstadt. Unter Dimitrios Grammozis schienen die Felle völlig davon zu schwimmen, Mike Büskens übernahm als Interimstrainer. Möglicherweise gibt die geänderte Konstellation den Gelsenkirchenern auch gegen Hannover neuen Schwung. Der Sieg gegen Ingolstadt war schwer erarbeitet, vieles blieb holprig. Büskens erlaubt seiner Mannschaft mehr Flexibilität als Grammozis. Sein Team steigerte sich im Spielverlauf und brachte dank größerer Durchschlagskraft die dringend benötigten drei Punkte nach Hause. Für Hannover wird es heute zuerst darum gehen, stabiler in der Defensive zu stehen. Möglicherweise lässt Dabrowski wieder Gael Ondoua auf der Sechs starten. Dieser blieb gegen Nürnberg zunächst auf der Bank, hatte zuvor allerdings auch nicht überzeugt. Die gegen Nürnberg fehlenden Offensivkräfte Maximilian Beier (Corona) und Sebastian Kerk (Magen-Darm-Infektion) werden vermutlich in die Startelf zurückkehren, falls nicht noch geschwächt. Ihr Fehlen hatte Dabrowski als merklichen Nachteil eingeordnet, immerhin sind sie die torgefährlichsten Akteure von 96. Foto: archiv bb
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Für 96 geht es wieder um Fußball-Grundlagen
Hannover heute gegen Schalke / Defensive muss stabiler werden
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