1. „Zeichen gegen russischen Angriffskrieg setzen“

    Friedenskundgebung in Bad Nenndorf mit rund 250 Teilnehmern

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    Etwa 250 Teilnehmer haben bei einer Friedenskundgebung in Bad Nenndorf ein Zeichen gegen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gesetzt. Eingeladen zu der Veranstaltung am Schlösschen hatten die Stadt Bad Nenndorf, die Samtgemeinde Nenndorf sowie die im Rat vertretenen Parteien und Wählergruppen. Erschütterung und Besorgnis angesichts des russischen militärischen Vorgehens und Solidarität mit der Ukraine brachten die Sprecher bei der Kundgebung zum Ausdruck. Vertreter aus Politik und Verwaltung bezogen Stellung, ebenso jedoch Angehörige von Verbänden und Vereinen. Bürgermeisterin Marlies Matthias verurteilte den Angriffskrieg des "KGB-Mannes" Vladimir Putin, der von der Wiedererrichtung der Großmacht Sowjetunion träume. Es gelte, das ukrainische Volk in seinem Abwehrkampf zu unterstützen. Eine wirksame Möglichkeit, Putin zu treffen, könnten die Gaslieferungen sein, so Matthias. Marina Jalowaja, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Landkreis Schaumburg, erklärte, dass dieser Krieg nicht nur auf die Ukraine ziele, sondern ein "Krieg gegen die Europäer und gegen die elementarsten Menschenrechte in Europa" sei. Putin führe einen Feldzug "der Barbarei" gegen die Ukraine, für den es keinerlei Rechtfertigung gebe. Geboren und aufgewachsen im ukrainische Charkiw sei sie später zum Studium nach Moskau gegangen. Freunde aus Charkiw würden heute in der Ukraine für die Freiheit ihres Landes kämpfen. Freunde aus Moskau würden auf die Straße gehen, um dort für Frieden zu demonstrieren. Obwohl für solche Kundgebungen langjährige Gefängnisstrafen drohen würden. Sie forderte zur Unterstützung für die Ukraine auf. Verantwortung für das jetzige Geschehen trügen auch jene russischen Bürger, die den Krieg befürworteten, und jene, die dem aggressiven Vorgehen Putins in den Vorjahren mit Beschwichtigung begegnet seien. Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt dankte für die "große Beteiligung" an der rasch auf die Beine gestellten Veranstaltung und hob die Betroffenheit hervor, welche die Ereignisse mitten in Europa in breiten Bevölkerungskreisen erzeugen würden. Jürgen Uebel vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" verurteilte den russischen Angriff, der gerade auch die starken zivilgesellschaftlichen Strukturen gefährde, welche die Ukraine entwickelt habe. Hier sei Solidarität gefragt, Deutschland müsse sich angesichts des Vernichtungskrieges des Dritten Reiches seiner besonderen Verantwortung gegenüber der Ukraine bewusst sein. "Putin ist nicht Russland und Russland ist nicht Putin", betonte Uebel zudem. Angesichts mancher verbaler Angriffe auf russische und russischstämmige Mitbürger appellierten Jürgen Uebel, "sich solchen Ausgrenzungen entschieden zu widersetzen". Es folgten weitere Redner aus Politik und Verbänden, darunter Kathrin Hösl, die Bürgermeisterin Suthfelds, Heiko Tadge vom Bundeswehrverband sowie Eckhard Ilsemann vom DRK-Schaumburg und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote, die auf Initiativen ihrer Organisationen zur Unterstützung von in der Folge des Krieges notleidenden Menschen hinwiesen (Informationen hierzu in weiteren Berichten). Die Schlaffhorst-Andersen-Schule sorgte für die musikalische Untermalung der Veranstaltung. Foto: bb

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