1. „Wir sind vorbereitet“

    Stadt richtet Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge ein / Ankunft unklar

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    Rund zwei Millionen Menschen sind wegen des Kriegs bereits aus der Ukraine geflohen. Die meisten von ihnen befinden sich in Polen, doch auch die Nachbarländer wie Rumänien, Moldau und Ungarn erleben mit jeden Tag größere Wellen ankommender Menschen. Viele von ihnen werden auch nach Deutschland kommen. Schätzungen zufolge könnten bis zu 225.000 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Deutschland Schutz suchen. Laut Bundesinnenministerium wurden bislang 81.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert (Stand 10. März). Auch in Schaumburg werden diese federführend vom Landkreis untergebracht. Vorsorglich hat die Stadt Bückeburg, die in der Herderschule eine Flüchtlingsunterkunft betreibt, am Sonntag auch das Dorfgemeinschaftshaus Cammer für ankommende Geflüchtete bereitgemacht. Im Dorfgemeinschaftshaus wurde vorsorglich eine zwischenzeitliche Notunterkunft mit 50 Betten am Sonntag eingerichtet, da bis Freitag noch unklar war, ob und in welchem Maße die Herderschule zur Verfügung stünde und welche weiteren Ressourcen der Landkreis benötige, informiert Bürgermeister Axel Wohlgemuth auf Nachfrage unserer Zeitung. "Wir wissen nicht genau, ob und wann, wollen aber im Falle handlungsfähig und vorbereitet sein". Das Dorfgemeinschaftshaus werde derzeit aufgrund der Renovierungsarbeiten wenig genutzt und habe sich für eine schnelle Realisierung angeboten. Mithilfe vom Bückeburger DRK, dem THW sowie der Feuerwehr Cammer wurde am Sonntag die Unterkunft aufgebaut, der ASB unterstützte die Ausstattung mit warmen Decken. Zudem verfügt das Dorfgemeinschaftshaus über Duschen und die nötigen sanitären Anlagen. "Wir haben es Sonntag gemacht, weil wir alle dann verfügbar waren und wir schnell bereit sein wollten", so Wohlgemuth. "Die ersten rufen bereits an, haben ein Bulli voller Menschen dabei. Der Landkreis sagt dann, wohin. Üblicherweise geht es dann erst in die großen Unterkünfte". Später müsse geschaut werden, ob der Platz ausreiche oder auf weitere, öffentliche oder auch private, Unterkünfte ausgewichen werden müsse. "Wir haben das einfach gemacht, um vor der Lage zu sein, doch der Landkreis ist federführend. Ich denke mir aber, haben ist besser als brauchen und wir sind zumindest vorbereitet, wenn die ersten Menschen aus der Ukraine Bückeburg erreichen sollten", so Wohlgemuth. Seit dem Wochenende werden zudem auch Menschen gesucht, die Ukrainisch sprechen und beim Übersetzen helfen können. Wer hier helfen kann und möchte, kann sich unter hilfe@bueckeburg.de bei der Stadt melden. Auch die Landeskirche bemühe sich bereits seit vergangener Woche um Unterkunftsmöglichkeiten, am Mottwochnachmittag kamen die ersten Geflüchteten auf Schloss Baum an (siehe gesonderter Artikel). "Wir versuchen zu helfen, wo wir gebraucht werden und müssen alle zusammenstehen. Da wird noch genug Arbeit kommen und wir hoffen, dass wir das als Gesellschaft gemeinsam tragen werden", sagt Sven Lampe, Vorsitzender des Bückeburger DRKs. Wichtig sei, dass wenn Hilfe benötigt werde, sich die Menschen auch schnell mobilisieren lassen würden. Vorsorglich sammelt das DRK ab Mittwoch Spenden. In den Kleidershops können bereits sofort gut erhaltene Kleider abgegeben werden. Bis kommende Woche Mittwoch können zudem in der Zeit von 17 bis 20 Uhr beim DRK in der Scheier Straße Spenden abgeben werden. Neben sauberer, tragbarer Kleidung werden auch gut erhaltene Schuhe, Spielsachen sowie Handtücher, Bettwäsche, (Woll- und Bettdecken sowie Kissen benötigt. Für Unterwäsche, Hygieneartikel und Babynahrung werden zudem immer Geldspenden benötigt. Die Daten für das Spendenkonto sind unter www.drk-schaumburg.de einsehbar. Foto:nh/pr

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