1. Klima schonen und die Region stärken

    Vertrieb von Strom aus heimischen regenerativen Quellen startet

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    "Grünen Strom vor Ort einkaufen", so lässt sich die Grundidee umschreiben, die jetzt mit der Gründung der Energie Nordschaumburg GmbH umgesetzt werden soll. Dabei arbeiten die Samtgemeinden Nenndorf und Sachsenhagen mit den Stadtwerken Wunstorf zusammen, um den Strom der Windkraftanlagen in Riepen "bilanziell" zu Kunden im Umkreis zu bringen. Ab dem 1. April soll Energie Nordschaumburg an den Start gehen und im Vertriebsgebiet Kunden mit "Nordschaumburg Strom" und auch Nordschaumburg Gas" beliefern können (wie berichtet). In Bezug auf "Nordschaumburg Strom" sei das Modell bundesweit einzigartig, wie der Nenndorfer Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt im Pressegespräch betonte. Denn auch die Bürgerenergiegenossenschaft Schaumburg ist in die Kooperation als Stromlieferant mit eingebunden. Es sind die großen vier Windkraftanlagen der Genossenschaft bei Riepen, welche die regenerative Energie hierzu liefern. Allerdings "bilanziell", wenn man ganz genau hinschaut, wie Henning Radant, Geschäftsführer der Stadtwerke Wunstorf erläuterte. Genau ist es nicht nachzuvollziehen, woher der Strom bei dem jeweiligen Verbraucher bei der Vielzahl der Einspeisenden kommt, und die großen Räder stehen bei Flaute ja auch manches Mal still. Die Menge der von den vier Windrädern erzeugten Energie sei jedoch insgesamt so groß, dass damit die Versorgung eines sehr großen Kundenkreises sichergestellt werden könnte, wie Radant ausführte. Die Anlagen würden ihren Strom in den Bilanzkreis der Stadtwerke Wunstorf liefern, daraus speist sich sozusagen virtuell der Verbrauch der Kunden des Produkts "Nordschaumburg Strom". Dieses sei sicherlich minimal teurer, wie Schmidt und Radant erklärten, dazu leiste der Verbraucher jedoch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem würden die Gewinne des Energieverkaufs nicht in "die Taschen von Großkonzernen fließen", sondern im Wirtschaftskreislauf in der Region bleiben, so Schmidt. Als Erzeuger sei schließlich die Bürgerenergiegenossenschaft Schaumburg mit Teilhabern aus dem Landkreis involviert, die zudem ebenso wie Stadtwerke und Kommunen an der Energie Nordschaumburg GmbH beteiligt sei (Samtgemeinde Nenndorf größter Gesellschafter mit 43 Prozent, Samtgemeinde Sachsenhagen und die Stadtwerke Wunstorf jeweils mit 26 Prozent, Bürgerenergiegenossenschaft Schaumburg 5 Prozent Beteiligung). Über die Beteiligung würden auch die beiden Kommunen vom Gewinn profitieren, die Stadtwerke seien ebenfalls ein regionaler Partner. Nicht zuletzt sei Netzbetreiber Westfalen Weser ein Unternehmen mit kommunaler Beteiligung, auch die Nenndorfer Mitgliedsgemeinden hätten Anteile und würden auf diesem Wege Einnahmen erzielten. Mike Schmidt hielt fest, dass weitere Projekte im Feld erneuerbare Energien im Rahmen von Energie Nordschaumburg angegangen werden könnten. Gewinne man 350 bis 400 Kunden im ersten Jahr, könne man zufrieden sein so Radant und Schmidt. Die Bürgerenergiegenossenschaft sei froh, nun einen festen Vertragspartner an der Hand zu haben. Das Versorgungsgebiet mit dem Tarif für grünen Strom regionaler Erzeugung beschränkt sich in Schaumburg auf die Samtgemeinden Nenndorf und Sachsenhagen. "Nordschaumburg Gas" wird allerdings nicht regional erzeugt. Hier wird die Klimaneutralität dadurch erreicht, das zum Ausgleich CO2-Zertifikate erworben werden. Der Aufpreis wird hier also dazu verwendet, klimafreundliche Maßnahmen zu fördern und so einen Beitrag zur CO2-Einsparung zu leisten. Der Internetauftritt www.energie-nordschaumburg.de gibt Informationen. Foto: bb

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