Nach der unerwartet bitteren Abfuhr gegen Sandhausen gilt es für Hannover 96, wieder in die Spur zu kommen. Am morgigen Sonntag geht es im heimischen Stadion gegen den aufstrebenden 1. FC Nürnberg. Es gibt Vereine, die eine breite Fanbasis mit großer Leidenschaft bewegen, dieser jedoch auch immer wieder tiefe Enttäuschungen bereiten. Dass Hannover 96 in diese Kategorie zählt, bewiesen die "Roten" am vergangenen Wochenende mal wieder mit ihrer Leistung gegen Sandhausen. Bekannt dafür ist auch der Gegner vom kommenden Sonntag, der Club aus Nürnberg. Allerdings befindet sich der Traditionsverein aus Franken derzeit im Aufwind. Es besteht für die Gäste sogar noch eine Resthoffnung, ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können. Die Aufgabe der 96-Profis ist es, diese zu zerstören. Die Truppe von Hannover-Trainer Christoph Dabrowski muss weiterhin strampeln, um von der Abstiegszone wegzukommen. Dazu ist allerdings eine ganz erhebliche Steigerung nötig. Wichtig wäre eine Rückkehr von Innenverteidiger Julian Börner, der eine sehr wichtige Rolle für die Stabilität der Elf spielt. Börner hatte wegen eines Corona-Verdachts in seinem Umfeld gegen Sandhausen passen müssen. Wobei es verfehlt wäre, den Auftritt in Sandhausen allein an Börners Fehlen festzumachen. Es fing mit der direkt verwandelten Ecke durch Sandhausens Chima Okoroji an und setzte sich mit zahlreicheren weiteren Missgeschicken fort. Gerade in der Anfangsphase wusste 96 dem geradlinigen, zweikampfbetonten Spiel der Sandhäuser nichts entgegen zu setzen. Später gewann das 96-Team optische Vorteile, wurde jedoch kaum torgefährlich. Mit dem frühen Draufgehen der Gastgeber hatte 96 schwer zu kämpfen, die Stürmer Lukas Hinterseer und Maximilian Beier hingen weitgehend in der Luft und behaupteten keine Bälle. Hinterseer legte immerhin den Treffer zum Anschluss durch Sebastian Stolze auf. Aber auch in den anderen Mannschaftsteilen lief es nicht besser, Sebastian Kerk setzte keine Impulse. Gael Ondoua und Mark Diemers ordneten weder das Spiel noch bremsten sie wirksam Sandhausens Angriffe. Die Abwehr fand nicht zur Stabilität. Ein Tiefschlag, nachdem 96 in der Liga zuvor einen Aufwärtstrend verzeichnet hatte. Es bleibt ärgerlich, wieder in längst vergangen geglaubte Phasen zurückzufallen. Gegen Nürnberg ist nun eine Besserung in allen Bereichen erforderlich. Der FC schlug zuletzt den Hamburger SV mit 2:1 und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend. Der Sieg war etwas glücklich, Hamburg bestimmte im ersten Durchgang die Partie trotz Nürnbergs früher Führung. Die Süddeutschen kämpften sich jedoch in die Begegnung zurück und holten einen Dreier, der sie aufs Aufstiegsfeld schielen lässt. Fünf Punkte Rückstand haben die "Clubberer" derzeit auf den Zweiten aus Darmstadt. Drei Siege in Folge nähren die Resthoffnung. 96 hat dagegen fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang. Mit einem Sieg gegen Nürnberg wären die Hannoveraner die größten Sorgen los. Mit einem Unentschieden würde die Mannschaft immerhin vermeiden, in eine Krise zu rutschen. Mit Schalke folgt am Wochenende drauf der nächste starke Gegner. Die Partie gegen Nürnberg soll morgen um 13.30 Uhr in der HDI-Arena angepfiffen werden. Wegen der Lockerung der Corona-Regeln kann das Stadion erstmals wieder voll ausgelastet werden. Vielleicht gibt der "echte" Heimvorteil den "Roten" einen Schub. Foto: archiv bb
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96 muss Niederlage in Sandhausen wegstecken
Sonntag gegen Nürnberg / Gäste sind seit drei Spielen siegreich
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