Es gibt sie in allen möglichen Farben, mit und ohne Stickereien und Perlen und vielem mehr: Trachten. Doch nur noch wenige können diese aufwendig gestalteten Kleidungsstücke heute überhaupt noch nähen. Lina Schröder ist eine der wenigen, die sich noch gut mit den Trachten aus dem hiesigen Landkreis auskennt. Erst neulich hat sie Teile einer Tracht selbst genäht. Diese ist jetzt im Nenndorfer Museum zu bestaunen. Die lila schwarze Schürze, den roten Rock und das Schultertuch - allesamt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts - hatte die 84-Jährige noch selbst Zuhause liegen. Auch die mit vielen bunten Perlen bestückten Armstulpen, die sogenannten Handschen, fand Schröder bei sich. An das untere Ende des Rockes hatte sie jetzt einen schlichten lilanen und sogenannten Wandt genäht. Zudem hat Schröder die Weste selbst genäht sowie einige weitere Details. Mehrere Stunden hat das gedauert, verrät sie. "Ich hab früher auch komplette Trachten selbst genäht", erklärt Schröder. Egal ob aus Seide oder Leinenstoff - bei Trachten ist fast alles möglich, denn jede ist individuell gestaltet. Doch diese Kompetenz, eine Tracht zu nähen, besitzen heute nur noch wenige. Durch ihre Oma und Mutter hat Schröder alles über Trachten gelernt. "Noch als ich ein Kind war, hatte ich an Trachten und ihrer Herstellung Interesse", sagt sie. Daher näht sie auch heute noch fleißig. Die gesamte Tracht ist im Nenndorfer Museum zu sehen. Dieses hat am Dienstag von 14 bis 17.30 Uhr und von Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten. Für das Museum greift die 2G-Plus Regel. Foto: jb/privat
-
Selbst genäht: Lina Schröder und die Schaumburger Trachten
Trachten können im Museum bestaunt werden
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum