1. Historische Flagge kehrt zum Schützenfest zurück

    Amerikanerinnen schicken Quartierschafts-Fahne nach Stadthagen

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    STADTHAGEN (bb). Eine historische Fahne der I. Quartierschaft des Schützenfestes ist auf Initiative zweier US-Amerikanerinnen nach Stadthagen zurückgekehrt. Die Flagge soll beim historischen Schützenfest in diesem Jahr der Quartierschafts-Marschkolonne vorweggetragen werden, bevor sie ihren endgültigen Platz im Amtspfortenmuseum findet. Ein Moment des gespannten Luftanhaltens beherrschte den Raum im Ratskeller, als Festkomitee-Sprecher Chris Blaume das Paket öffnete, und die von 1929 bis 1939 genutzte Fahne ausbreitete. Beeindruckt zeigten sich Chargierte und weitere Beteiligte über den guten Zustand. In den Wirren der Endphase des Zweiten Weltkrieges war die Fahne verschwunden und in die USA gelangt. Nun hatten sie Gladys Michalchik aus dem Staat Pennsylvania und ihre Tochter Sharon Michalchik zurück nach Stadthagen geschickt. Chris Blaume erklärte, dass es keiner Überredungskünste bedurft habe, um dieses Zeugnis der Stadt- und Schützenfestgeschichte zurückzuerhalten. Nach dem Hinweis auf den ideellen Wert der Fahne für Stadthagen habe Gladys Michalchik betont: "The flag needs to go home". Der mittlerweile verstorbene, langjährige Lebensgefährte der amerikanischen Dame, Mark Shannon, hatte als 18-jährige GI auf dem europäischen Kriegsschauplatz gedient. In diesem Zusammenhang gelangte die Fahne in seinen Besitz. Christian Wehling, Hauptmann der I. Quartierschaft, erklärte, dass die Fahne einmal zum 800jährigen Stadtjubiläum und bei einem Rundmarsch beim Schützenfest in diesem Jahr durch die Stadt getragen werden solle. Anschließend werde dieses "Stück Stadtgeschichte" im Museum ausgestellt. Chris Blaume ergänzte, dass es auch ein Wunsch Gladys Michalchiks sei, das Banner wie nun für Jubiläum und Schützenfest einmal in der Stadthäger Öffentlichkeit zu präsentieren. Wehling hob das Engagement der beiden Amerikanerinnen hervor, intensiv nach dem Ursprung der Fahne geforscht zu haben, über deren Ursprung sie nichts genaueres wussten. Dies unterstrich die stellvertretende Stadthäger Bürgermeisterin Ulrike Koller, die für die Ausdauer bei den Recherchen und die Bereitschaft, die Flagge zur Verfügung zu stellen, dankte. Nach einigen Irrwegen war es schließlich eine Mail an die Tourist-Info in Stadthagen, die den richtigen Kontakt erbrachte. Ex-Schützenfesthauptmann Bernd Koller, damals im I-Punkt im Zusammenhang mit den Planungen für das Stadthäger Jubiläum aktiv, erkannte die Bedeutung der Mail und vermittelte an Chris Blaume, der den Kontakt nach Pennsylvania aufnahm. Zwei der Medaillen, die zum 800jährigen Stadtjubiläum geprägt wurden, sollen nun zum Dank in die USA geschickt werden. Chris Blaume wies auf einen bedrückenden Zusammenhang hin. Die Fahne sei in Kriegszeiten nach Übersee gekommen und kehre nun in einer Phase zurück, in der wiederum ein Krieg in Europa geführt werde. Planungen für das Fest 2022 weit fortgeschritten: Das Festkomitee ist währenddessen mit den Planungen für das Schützenfest in 2022 weit vorangeschritten. Weil die Festhalle nicht genutzt werden kann, gibt es einige Änderungen im Programmablauf. Unter anderem wird der Sommerball im Ratskeller gefeiert werden. Ein weiterer Bericht folgt. Foto: bb

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