POLLHAGEN/STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Seit rund zwei Jahren sorgen Giftköderfunde in Pollhagen für tiefe Verunsicherung bei Hundehaltern und nicht nur bei diesen. Zuletzt wurden Mitte Februar Köder gefunden. Eine Gruppe sammelt derzeit online Klicks für eine Petition an den Gemeinderat, die unter anderem das Aussetzen einer Belohnung für das Ergreifen des Täters und eine engere Abstimmung mit der Polizei einfordert. Für die allermeisten Hundehalter ist der treue Vierbeiner zu einer Art Familienmitglied geworden. Kein Wunder, dass die Bedrohung mit starken Schmerzen und dem Tod, die von den präparierten Ködern ausgehen, zu Furcht und bitteren Ärger im Raum Pollhagen führt. Dabei geht die Verunsicherung über den Kreis der Hundebesitzer hinaus. Was, wenn ein kleines Kind einen der Köder in die Finger bekommt und in den Mund steckt, so die Sorge vieler Eltern. Auch dies ist ein Aspekt, den eine Petition aufgreift, die derzeit im Internet um Unterschriften wirbt. Der offen Brief an die Gemeinde Pollhagen fordert Rat, Bürgermeisterin und Gemeindedirektor dazu auf, sich aktiver um das Thema zu kümmern. "Es kann nicht sein, dass weiter die Augen verschlossen werden und behauptet wird, dass man nicht zuständig sei und der Polizei allein die Verantwortung überlässt", formulieren die Verfasser. Dreimal sei es passiert, dass Hunde die Giftköder gefressen hätten. Nur einen schnelle Tierarztbehandlung habe die Tiere gerettet (nebenstehend). So würden viele Hundehalter nur noch angespannt im Raum Pollhagen spazieren gehen, hinzu komme die beschriebene Belastung von jungen Familien in Sorge vor den auf Gehwegen und Rasenflächen liegenden Ködern. Als konkrete Schritte fordert die Petition den Gemeinderat auf, eine Belohnung zur Erfassung des Köderlegers auszusetzen. Außerdem solle ein Termin mit der Polizei vereinbart werden, bei dem besprochen werden soll, was die Gemeinde noch tun kann, um die Arbeit der Beamten zu unterstützen. Zudem solle der Text im Gemeindebrief dahingehend angepasst werden, dass nicht nur auf die Beseitigung des Hundekots hingewiesen werde, sondern auch auf die Giftköder und darauf, dass das Auslegen strafbar ist. Im Wissen um die Kritik an Hundehaltern wegen hinterlassenem Hundekot auf Rasenflächen, Grundstücken und Bürgersteigen bittet die Petition den Gemeinderat ebenso in diesem Bereich um Maßnahmen. So sollten mehr Mülleimer für Hundekotbeutel an den Straßen aufgestellt werden, konkrete Stellen dazu werden genannt. Damit solle auch verhindert werden, dass die Beutel an den Bushaltestellen entsorgt werden. Es gebe rund 90 Hundehalter in Pollhagen, die für einen oder mehrere Hunde Hundesteuer zahlen. Die hiermit erzielten Einnahmen sollten zweckgebunden eingesetzt werden, so die Idee der Petitions-Initiatoren. Die Petition wurde auf der Online-Plattform Change.org veröffentlicht, bis vergangenen Mittwochmorgen erreichte sie dabei 677 "Online-Unterschriften", drei Tage nachdem sie von einer Initiative von Pollhäger Hundehaltern gestartet wurde. Ohne Zweifel bewegt das Thema sehr viele Bürger, wie schon zuvor in den sozialen Medien und in den Gesprächen in der Region zu entnehmen. Die Polizei hatte zuletzt für den Sonnabend-Abend zwischen dem 12. Februar und Sonntagmorgen, den 13. Februar, "drei Straftaten durch Ablegen von Giftködern in der Hauptstraße und der Sachsenhäger Straße in Pollhagen" vermeldet. Aufmerksame Bürger hätten die Polizei Stadthagen verständigt, heißt in der Pressemeldung der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg dazu. Die Polizei bittet Personen, die Auffälliges bemerkt haben, sich dringend zu melden. Foto: privat
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Belohnung für Ergreifung des Giftköder-Legers gefordert
Pollhäger Hundehalter starten Petition / Mehr Aktivität von Gemeinderat gefordert
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