Die Stadt Rinteln warnte bereits am vergangenen Wochenende vor steigenden Pegelständen der Weser. Nachdem es am Sonntag mit 450 Zentimeter schon zehn mehr waren als vermutet, stieg der Wasserstand der Weser auch im Laufe der Woche noch weiter an. Für vergangenen Montag hatte die Stadt bereits einen Pegelstand von 500 Zentimeter vorhergesagt; Tendenz steigend. Ab 440 Zentimetern ist die erste Warn-Meldestufe erreicht, Straßen können überflutet werden, Autos sollten auf tiefergelegenen Parkplätzen entfernt werden. Ab 485 Zentimeter wird die Schifffahrt eingestellt. Da die Woche über immer wieder mit flächendeckendem Niederschlag gerechnet werden musste und zudem die Temperaturen ein teilweise Abschmelzen des Schnees im Harz begünstigten, waren die Talsperren im Harz für das Hochwasser gerüstet. Sowohl die Eder- als auch die Diemeltalsperre gaben Wasser ab, was zwar eine Pegelsteigerung bedeutet, also Hochwassergefahr, aber am Ende auch dem Hochwasserschutz dient. Denn die Talsperren können größere Wassermengen puffern und kontrolliert abgeben. Dennoch war im Laufe der Woche mit steigenden Pegeln zu rechnen. Am Ende kam Rinteln wieder einmal mit einem blauen Auge davon. Maximalstand war 511 Zentimeter und aktuell laufen die Prognosen auf etwas über 450 Zentimeter am Wochenende. Wer sich übrigens selbst über die aktuellen Wasserstände der Weser und mögliche Prognosen informieren möchte, kann dies auf der Seite der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) "ELWIS" tun. Auf der Seite des WSV gibt es auch vorsichtige Vorhersagen über künftige Hochwasserstände, immer mit dem Hinweis, dass nur die aktuellen Regenereignisse in die Vorhersage eingepflegt werden, zukünftige nicht. Übrigens: Der höchste je gemessene Wasserstand an der Weser betrug im Februar 1946 738 Zentimeter. Nach Erzählungen von Augenzeugen war damals zusätzlich zum normalen Februar-Hochwasser starker Eisgang auf der Weser und staute das Wasser an der Brücke, so dass Eis gesprengt werden musste.
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Hochwasser: Stadt kommt glimpflich davon
Pegelstände von 511 Zentimeter geben keinen Grund zur Sorge
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