STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Idee, Obst und Gemüse, das schon für den Kompost bestimmt ist, für den Verzehr zu retten, stößt in Schaumburg offenbar auf eine sehr rege Resonanz. Die erste in Schaumburg entstandene Verteilstelle in Stadthagen ist seit Oktober aktiv und hat seitdem den Inhalt von rund 1.000 Kisten mit Lebensmitteln statt in die Tonne auf den Teller gebracht. Zu krumm, nicht mit dem richtigen Glanz oder einer Verfärbung. Es sind oft winzige optische Makel, die dazu führen, dass Obst und Gemüse auf dem Weg in den Lebensmittel-Einzelhandel aussortiert werden. Obwohl hochwertig und qualitativ einwandfrei, landen so viele Tonnen von Lebensmitteln in Deutschland in einem frühen Stadium der Lieferkette im Kompost. So haben sich Initiativen entwickelt, die dieser Lebensmittelverschwendung entgegenwirken wollen, darunter auch das Unternehmen "We Fresh". Die erste Verteilstelle in Schaumburg richtete die Familie Janson in Stadthagen ein. Im Oktober 2021 gestartet, sei die Nachfrage nach den geretteten Lebensmitteln seitdem sehr stark gestiegen, wie die Eheleute Calvin und Darline Janson berichten. Sie geben die "Retterkisten" mittlerweile freitags am Standort in der Nordsehlerstraße 51 aus. Ursprünglich holten sich die Helfer die Kisten bei ihnen daheim ab, wegen der hohen Nachfrage wurde die Verlegung nötig. "Ohne unseren Helfer Anke Eilers und Daniela Grimpe wäre es nicht machbar", erklärte Darline Janson. Rund 240 Kunden hätten mittlerweile über 1000 Kisten abgenommen. Kürzlich eröffnete auch eine Verteilstelle in Rodenberg, ebenso mit großem Interesse angenommen (wie berichtet). In Stadthagen wie in der Deisterstadt fragt sich der Betrachter beim Blick in die Kisten, warum diese Kiwis, Tomaten, Apfel, Karotten, Salate und andere Lebensmittel den Ansprüchen des Einzelhandels nicht genügen. Foto: bb
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Große Nachfrage nach „gerettetem“ Obst und Gemüse
Verteilstelle in Stadthagen hat alle Hände voll zu tun
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