SAMTGEMEINDE RODENBERG (jb). Seit dem 1. November ist Dr. Thomas Wolf der neue Samtgemeindebürgermeister von Rodenberg. Seitdem hat sich einiges in der Verwaltung getan - und auch für die laufende Legislaturperiode hat Wolf einiges vor. "Ich habe in diesen ersten 100 Tagen viel Unruhe ins Haus gebracht", erklärte Wolf und meint damit die Neuorganisation der Verwaltung. Statt vier Fachbereichen gibt es jetzt nur noch drei, da dies angemessen für eine Verwaltung dieser Größenordnung sei, wie er erklärte. Damit einher geht auch die Veränderung der Abläufe im Haus selbst. "Damit nun jeder weiß, was genau zu tun ist. Da stehen wir gemeinsam hinter und der Wille zur Veränderung ist da", sagte Wolf. Zudem veränderte Wolf das Haushaltsberatungsverfahren. Nun soll sowohl für Verwaltung und Politik transparenter sein. Für dieses Jahr hat die Verwaltung einige Themen vor der Brust. Manche davon stehen schon seit Jahren in der Diskussion, weswegen Wolf einerseits diese losen Enden aufnehmen möchte aber andererseits auch neue Akzente einbringen will; beispielsweise bei der Kinderbetreuung. So stehe die Gemeinde vor der Herausforderung Personal zu finden. "Die Kapazitäten haben wir, unter anderem auch durch den Neubau der Kita in Messenkamp. Allerdings fehlt das Personal", sagte Wolf. Gleichzeitig möchte er das Thema Kindertagespflege vorantreiben, was eine "attraktive Alternative zur Kinderbetreuung" sei. Weiterhin ist Wolf in Gesprächen mit den einzelnen Schulen und der Politik, um die Weiterentwicklung der Schulstandorte zu diskutieren. So sei die Erweiterung der Julius-Rodenberg-Schule angedacht. "Hier stehen wir aber baulich vor einer großen Herausforderung und müssen eventuell über eine Standortverlagerung nachdenken", erklärte Wolf. Neben dem Edeka in Lauenau, der bis Ende 2024 fertiggestellt sein soll, ist vor allem die Verkehrsführung im Ortskern ein großes und kompliziertes Thema. Auch der Rodenberger Ortskern steht auf Wolfs Tagesordnung. So seien die Flächen um das Rathaus bereits gekauft worden, nun müssten jedoch Gespräche mit den Anrainern, wie die Volksbank, geführt werden, um den Amtsplatz so attraktiv wie möglich gestalten zu können. Wolf meint damit auch den barrierefreien Zugang zum Rathaus. Apropos Rathaus: "Längerfristig müssen wir hier sanieren, um den Mitarbeitern eine angenehme Atmosphäre zu ermöglichen". Damit meint Wolf nicht nur Sanierung der Außenfassade sondern unter anderem auch die Sanierung der Sanitäranlagen, die mittlerweile in die Jahre gekommen sind. Ein weiteres großes Thema sind die beiden Freibäder der Samtgemeinde. Beide besitzen erheblichen Sanierungsbedarf, das Mineralbad in Lauenau hätte gerne eine eigene Trägerschaft. Bis Mitte des Jahres möchte Wolf zielgerichtete Konzepte erarbeiten, um eine Entscheidung herbeiführen zu können - unter anderem was die Wirtschaftlichkeit der beiden Anlagen, mögliche Fördermöglichkeiten und Planungen für die Sanierungen angeht. Besonders am Herzen liegt Wolf die Digitalisierung. Dazu gehört nicht nur den Internetauftritt der Samtgemeinde benutzerfreundlicher zu gestalten sondern auch das Serviceangebot auszubauen. Langfristig sollen alle Akten digitalisiert werden. Das wäre allerdings die Kür der Digitalisierung, wie Wolf erklärt und nicht von heute auf morgen umzusetzen. In den Haushalt hat Wolf deshalb eine Stelle für einen Digitalisierungsmanager einstellen lassen. Dazu werde auch eine Stelle für einen Hochbauingenieur benötigt. Künftig möchte er zudem die interkommunale Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Nenndorf voranbringen. So habe es bereits erste Gespräche mit Nenndorfs Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt zu möglichen Synergien gegeben; darunter der gemeinsame Austausch des Personals und der Fahrzeuge des Bauhofes. Für 2022 wünscht sich Wolf noch mehr Interaktion mit den Menschen. "Ich bin kein Mensch der Akten sondern besuche lieber die Örtlichkeiten und rede mit den Menschen vor Ort", sagte er. Er setze zudem auf ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik. Foto: jb
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Rodenberg hat viele Themen vor der Brust
Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf will Digitalisierung und Diskussion um Freibäder voranbringen
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