HANNOVER (bb). 96 wusste dem FC Heidenheim am vergangenen Wochenende wenig entgegenzusetzen, bei der 1:3-Niederlage beherrschten die Gastgeber zumindest im zweiten Durchgang klar das Geschehen. Nach der Enttäuschung nun nicht einzuknicken lautet das Motto, mit Darmstadt wartet Sonntag der nächste Gegner aus dem oberen Tabellendrittel. Es war die erste herbe Enttäuschung, die das 96-Profi-Team unter der Leitung von Trainer Christoph Dabrowski ihren Fans servierte. Alle Beobachter ordneten die Partie in die Kategorie "verdiente Niederlage" ein. Die "Roten" waren sogar forsch gestartet, die erste gefällige Offensivaktion gehörte ihnen. In der vierten Minute setzte es jedoch die kalte Dusche. Das unglückliche Eigentor von Niklas Hult nachdem Gael Ondoua abgefälscht hatte, bedeutete nicht nur eine schwere Hypothek für den weiteren Spielverlauf. Es zeigte auch eine sich durch die Partie ziehende Problematik an. Der Ausfall von Julian Börner in der Innenverteidigung wog schwer, hinzu kam, dass Luka Krajnc wegen einer Verletzung nicht einspringen konnte. So rückte Ondoua zurück in die Viererkette. Nicht auf seiner Stammposition fand Ondoua in der Abwehrreihe jedoch nicht zu der hier nötigen Stabilität. Auch fehlte sein Zugriff im defensive Mittelfeld, um den Heidenheimern dort mehr Widerstand entgegen setzen zu können. Außerdem erwischte Jannik Dehm als Rechtsverteidiger einen schwarzen Tag. In der Folge war die Abwehr weit von der aus den vorherigen Spielen gewohnten festgefügten Struktur entfernt. Bis zur Halbzeit wehrte sich 96, mit dem 1:2-Anschlusstreffer schien eine Wende noch möglich. Nachdem Heidenheim kurz nach Wiederanpfiff auf 3:1 erhöhte, konnte 96 den Platzherren jedoch nicht mehr gefährlich werden. Heidenheim hatte kein Problem, die Begegnung nach Hause zu bringen. "Zu viele Ballverluste, zu wenig Tiefe, zu wenig Entlastung", so Dabrowski in der anschließenden Bewertung mit der Feststellung, dass die Problematik ganz sicher nicht allein an der Defensive festzumachen war. Gerade beim offensiven Quartett Cedric Teuchert, Linton Maina, Sebastian Kerk und Maximilian Beier lief wenig zusammen. Dribblings ins Nirgendwo und Fehlpässe stoppten die Angriffsbemühungen oftmals rasch. Auch tat sich 96 schwer mit dem frühen Draufgehen der Heidenheimer. Möglicherweise hätte es besser funktioniert, Ondoua auf seiner Position im Mittelfeld zu belassen und eine der Nachwuchskräfte ins Abwehrzentrum zu stecken. Wobei festzuhalten bleibt, dass Heidenheim einen starken Auftritt absolvierte. Müßige Spekulationen, nach abgesessener Sperre wird Julian Börner gegen Darmstadt zurückkehren. Damit dürfte 96 wieder an Sicherheit im Defensivverbund gewinnen. Mit Darmstadt kommt der Tabellenführer und das torgefährlichste Team der Liga. Wobei sich der SV gerade eine 0:5-Klatsche gegen Hamburg abholte. Einmal mehr ein Zeichen, wie ausgeglichen die Liga ist. Zudem ist nun davon auszugehen, dass Darmstadt morgen angefressen nach Hannover kommt und sich gewiss keine Nachlässigkeiten erlaubt. Ans Hinspiel haben die "Roten" keine guten Erinnerungen. Es setzte damals in Darmstadt eine 0:4-Niederlage. Nach Darmstadt folgt die Partie gegen den Zweiten aus St. Pauli. Mannschaft und Trainer sind jetzt gefragt, sich gegen die Spitzenteams zu wehren, ein Unentschieden kann im eng zusammenliegenden Tabellenfeld ein Erfolg sein. Dabrowski wird sich wieder Gedanken über das Sturmzentrum machen müssen. Ist gegen Darmstadt eine körperlich durchsetzungsstarke Spitze wichtig, die Bälle festmachen und ablegen kann? Oder erneut der quirligere, dribbelstarke Cedrik Teuchert? Die Partie in Hannover soll um 13.30 Uhr angepfiffen werden. Foto: archiv bb
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Mit Darmstadt geht es gegen den nächsten dicken Brocken
Bittere Niederlage muss weggesteckt werden / Spiel gegen Spitzenreiter
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