**Alternativplanungen** Doch dieses düstere Szenario wird kritisch gesehen, gar als Schwarzmalerei bezeichnet. Eine Alternativuntersuchung der Initiative WiDuLand zeige auf, dass der Bestandsausbau auch mit geringeren Eingriffen in Natur, Landschaft und Privatgrund möglich sein müsste. Demnach könnte die Bahn ab dem Mindener Güterbahnhof in eine neue Strecke übergehen. Der Streckenverlauf hinter der Überquerung sei von der Variante abhängig: Variante "Berenbusch" würde bis zum Ort Berenbusch gehen und unterquere diesen in einem Tunnel. Sie verläuft nördlich der Orte Meinsen und Seggebruch und schwenkt bei Kirchhorsten nördlich auf eine Trasse parallel zu Bestandstrasse ein. Doch die schwierigen Bodenverhältnisse im Bereich des Mittellandkanals könnten den Bau des Tunnels Berenbusch kostspielig machen können - starke Eingriffe in Landschaft und landwirtschaftlich genutzte Flächen kämen noch hinzu. **Alternative an B65 bevorzugt** Weitere Alternativvariante wäre entlang der B65: Die neue Strecke würde parallel zur Bestandsstrecke durch den Ort Evesen geführt, wo aufgrund eines ehemaligen Bahnhofs bereits eine Trassenbreite von über 30 Metern vorliegt. Hinter der zweiten Überquerung der Bückeburger Aue würde der Bogen durch den Bahnhof Bückeburg durch eine Führung entlang der B 65 abgekürzt. Die Strecke könnte auf einer Länge von 900 Metern abgesenkt und kann im Bereich Kornmasch/Scheie in Tieflage beziehungsweise im Tunnel geführt werden. Um diese Trasse nutzen zu können, müssten jedoch die vorhandenen Gleise abgebaut und vier Gleise neu gebaut werden. Die Nachteile: zwei kurze Tunnel wären notwendig - und im Bereich Achum und Tallensen der Abriss zweier Häuser. Zwischen Kirchhorsten und Lindhorst würde die neue Strecke entlang der Bestandstrasse verlaufen. Die letztere Variante würde unter anderem von den Bürgerinitiativen bevorzugt, so WiDuLand in der Studie, da sie mit vergleichsweise geringen Eingriffen in die Privatgrundstücke der Bürger sowie auf Straßen und Brücken auskomme, doch auch hier seien enorme landschaftliche Eingriffe unvermeidbar. Dennoch sei diese Lösung auch die günstigere - sie könnte laut Planungen nur rund die Hälfte der bisher veranschlagten Kosten verschlingen und wäre zudem schneller realisierbar. Es bleibt als undurchsichtig, wo die Planungen der Bahn schlussendlich hinführen werden. Von dem gesteckten Ziel, die Fahrzeit von Hannover nach Bielefeld auf 31 Minuten zu verringern (Deutschland-Takt) wird die Bahn jedoch so schnell nicht abweichen. Laut Plan sollen im zweiten Halbjahr 2022 die notwendigen Unterlagen zur Raumordnerischen Untersuchung eingereicht werden.
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Häuser, Brücken und Straßen müssten weichen
Alternativplanungen von WiDuLand / Fortsetzung von Seite 1
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