1. Häuser, Brücken und Straßen müssten weichen

    Regionaltreffen Lindhorst-Bückeburg der Bahn malt düsteres Ausbauszenario

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    Die im November veröffentlichen Grobkorridore der Bahn für einen möglichen Trassenneubau zwischen Hannover und Bielefeld waren bereits eine dicke Kröte, die die Bevölkerung schlucken sollte. Die verschiedenen Varianten zogen sich durch den Harrl, den Jakobsberg in Porta, die Bückeburger Niederung und vielen weiteren schützenswerten Gebieten. Kritiker fordern bereits seit langem den Ausbau der Bestandsstrecke anstatt der Neubautrasse. Doch der jüngst im Regionaltreffen Lindhorst-Bückeburg veröffentlichte Korridor für den Ausbau einer Bestandsstrecke malt ein ebenso düsteres Bild - zahlreiche Wohnhäuser, Gewerbeimmobilien, Privatgrundstücke sowie Straßen und Brücken sind überplant, soll heißen: Sie müssten bei einem Ausbau zurückgebaut werden, also weichen - sagt zumindest die Deutsche Bahn. **Wohn- und Gewebeflächen überplant** Betroffen wäre nahezu der gesamte Landkreis: In den Karten der Bahn sind in Lindhorst Wohn- und Gewerbegebäude überplant worden, in Stadthagen und Enzen wären ebenfalls Privatgrundstücke entlang der Bahnstrecke von der Überplanung betroffen. Zudem sollen in Stadthagen zwei neue Mittelbahnsteige entstehen und der Bahnhofsvorplatz neugestaltet werden. In Kirchhorsten würden zwei neue Außenbahnsteige gebaut werden. In Bückeburg könnte es unter anderem die Wohnbebauung hinterm Bahnhof Richtung Scheie treffen, zudem das Klärwerk-Areal und Häuser an der Friedrich-Bach-Straße. Der Bahnübergang hinterm Bahnhof, Richtung Schraubbar, würde durch einen neuen, weiter hinten gelegenen, ersetzt. Unter anderem sollen neben den zusätzlichen Gleisen neue Außenbahnsteige angelegt werden, was umfangreiche Anpassungen von Wegen und Brücken bedeuten würde. In Evesen müsste die Brücke "Hoher Weg" zurückgebaut werden - die gleiche Brücke, die die Stadt Bückeburg eigentlich neu bauen möchte, im Haushalt wurden hierfür bereits für dieses Jahr 35.000 Euro Planungskosten und für die kommenden drei Jahre jeweils 100.000 Euro für den Bau reserviert. Die K1, die durch Petzen und Evesen führt, würde weiträumig verlegt werden. Kurz hinter dem Petzer Krug Richtung Evesen würde die "neue" K1 einen Bogen, zum Teil über Privatgrundstücke, machen und weiter östlich die Bahn überqueren. Der bisherige Bahnübergang würde beseitigt werden. Auf der Karte bei genauen Hinsehen ersichtlich, aber von der Bahn nicht kommuniziert: Die neue Strecke durch Evesen würde Privatgrundstücke zumindest tangieren, beispielsweise jene bahnseitig der Schaumburger Straße sowie des Hohen Weges. Auch Richtung Minden wären Dankersen entlang der Bestandsstrecke und Gewerbeflächen in Bahnhofnähe betroffen. **"Lediglich Vorplanungen"** Die Bahn macht aber auch deutlich, dass dies lediglich Planungen seien, die so jedoch nicht in Stein gemeißelt seien. Der Abriss von Wohnhäusern unter anderem solle weitestgehend vermieden werden. Die in den Vorplanungen enthaltenen Häuser müssten demnach nicht zwangsläufig weichen. Erst wenn es zu einer endgültigen Planung und einer Einigung mit der Politik gekommen sei, stünde abschließend fest, welche Straßen, Häuser und Grundstücke betroffen wären und entsprechende Schritte wie Kontaktaufnahme zu den Eigentümern würden erfolgen. Lesen Sie weiter über dieses Thema auf Seite 8.

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