1. Planungen für Baumquartiere überdenken

    Sorge über „wuchtige“ Sitzgruppen / Gastronomie und Platz eingeschränkt

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    Von der Planung am Bahnhofsvorplatz lernen und sich direkt vor Ort ein Bild machen, das war das Ziel der spontanen Aktion in der Langen Straße der Freien Wähler, um mit der neuesten überarbeiteten Visualisierung der Stadt Bückeburg für den Bereich der Häuser 54 und 55 Blumen Schulz und Braukeller. Seit letztem Jahr stehen wir für die im ersten Abschnitt in der Langen Straße 54 und 55 betroffenen Geschäftsleute im Dialog. "Nicht nur den oberen Bereich an der Stadtkirche sehen wir mit kritischen Augen, sondern der erste Teilabschnitt bereitet uns in der jetzigen Form doch ein paar Sorgen", so die Freien Wähler. Im ersten Abschnitt sind auf einer Gesamtlänge von 31,41 Meter drei unterschiedlich große, mit Sandstein umrandete Baumquartiere geplant. Um sich die Ausmaße besser vorstellen zu können, wurden die Maße der Baumscheiben aus dem vorliegenden Konzept mit Gliedermaßstab abgemessen und 30 Möbelkartons kurzerhand abgesteckt. "Bunte und wirkungsvoll, am Computer gefertigte Grafiken, sind auf den ersten Blick in Ratssitzungen sehr hilfreich, aber die Realität zeigt, dass die Quartiere in ihrer Gesamtheit doch ganz schön wuchtig wirken. Auch ein Ratskollege der Mehrheitsgruppe zeigte sich überrascht. Wir stellen uns nicht gegen die Umgestaltung der Langen Straße, ganz im Gegenteil, denn es ist uns wichtig, wie damals Mitte der Achtziger Jahre, beginnend mit dem Bau der Umgehungsstraße, wir in 2022 die Fördermittel "Perspektive Innenstadt" ebenfalls nutzen sollten, um die Umgestaltung durchzuführen". Bei einem Ortstermin in der letzten Woche mit dem neuen Pächter des Braukellers stellte man den neuen Wirt mit den Planungen vor vollendete Tatsachen und bedauerte, dass eine Nachbesserung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich sei, weil die Zeit drängt und man an Vorgaben der "Perspektive Innenstadt" gebunden ist, so die Aussage. Somit wird der bisherige Bereich der Außengastronomie verschwinden und, zum Ärgernis eines jeden Gastronomen, wird die Umsetzung der Maßnahme in die Sommerzeit fallen, wenn die Hauptsaison der Außengastronomie vom schönen Wetter profitiert. Wenn da nicht das Wort "Honigtau" auf Nachfrage von Bürgermeister Wohlgemuth in der Sitzung vom Klima und Umweltausschuss im Dezember gefallen wäre und im Vorfeld durch einen Ratskollegen eine Anregung zu den Bäumen gemacht wurde. "Seither beschäftigen sich alle im Rat vertretenen Fraktionen mit der Kaiserlinde genauer und sind in einen Abwägungsprozess eingestiegen, der höchstwahrscheinlich durch die gewonnenen neuen Erkenntnisse andere Möglichkeiten bei der derzeitigen Planung aufzeigen könnte", erklären die Freien Wähler weiter. Auf Einladung des Citymanagers Claas Marienhagen wurde mit Vertretern des Bückeburger Stadtmarketings und den Fraktionen das Thema im Rahmen einer Vorstellungsrunde "Perspektive Innenstadt" ebenfalls erörtert. Zur Erinnerung: Bereits im September 2014 wurde in der Langen Straße bei einer Maßnahme festgestellt, dass "Blattlaus-Pipi" im Sommer zum Himmel stinkt und dass ihr Stoffwechselprodukt klebrige Sitzflächen hinterlässt. Bei der Gestaltungsidee der Langen Straße, angelehnt an eine Bepflanzung der Bahnhofstraße vor 150 Jahren, war den Planern damals nicht bekannt, dass es Lindensorten gibt, die die Nase im Sommer weniger belasten. Das an der Gestaltung der Langen Straße in der Bevölkerung ein hoher Informationsbedarf besteht war in den knapp 30 Minuten dauernden Aktion festzustellen. Viele Passanten zeigten sich sehr neugierig und interessiert an den neuen Planungen. "Bedeutet, wir werden diese Aktion nochmalig an anderer Stelle durchführen, anscheinend fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger doch noch nicht ausreichend informiert und in die Planungen mit eingebunden. Dieser erste Abschnitt sollte daher intensiv durchdacht und geplant werden und handwerkliche Fehler unter Zeitdruck vermieden werden, schließlich stellt er den ersten Schritt für die zukünftige Gestaltung dar. Im Falle einer nochmaligen Überarbeitung aus der Diskussion heraus, haben wir natürlich schon einen Antrag auf den Weg gebracht", so die Freien Wähler abschließend. Foto:nh/pr

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