RODENBERG (bb). Als wirkungsvoll strukturierte Einrichtung, die zu sehr pragmatischer Hilfe für die Menschen führe, haben Vertreter von Samtgemeinde und Arbeiterwohlfahrt (AWO) den Stützpunkt Rodenberg der Integrations- und Flüchtlingssozialarbeit der AWO beschrieben. Nicht zuletzt, weil die Corona-Pandemie manchen Integrationsprozess ausgebremst habe, bleibe das Wirken des Mitarbeiterinnen-Duos in dem von Samtgemeinde und Stadt unterstützten Büro weiterhin von großer Bedeutung. Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin des Kreisverbandes Schaumburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO), erklärte: "Die Arbeit wird nicht weniger. Wir sind froh, dass es an dieser Stelle so gut funktioniert". Hanauske tauschte sich mit Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf über die Einrichtung in der Echternstraße aus. Hier berät die Sozialarbeiterin der AWO Natia Lang Flüchtlinge in einem sehr breitgefächerten Wirkungsspektrum. Sie wird unterstützt von Petra Lieberwirth, die als Angestellte der Samtgemeindeverwaltung die Unterkünfte von Migranten betreut. Die Räumlichkeiten für die Einrichtung stellt in einem Haus im städtischen Besitz die Gemeinde Rodenberg zur Verfügung. Die Zusammenarbeit funktioniere mit allen Schaumburger Kommunen im Bereich der Integrations- und Flüchtlingssozialarbeit gut, wie Heidemarie Hanauske betonte. Die Konstellation in Rodenberg sei allerdings eine besonders enge Kooperation. Heidemarie Hanauske erklärte, dass sich die Entscheidung des Landkreises für eine möglichst weitgehend dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge bewährt habe. "Das Konzept ist voll aufgegangen", betonte sie. Eine Einordnung die auch Uwe Wolf unterstrich. Jörg Döpke, Fachbereichsleiter Bürgerdienste in der Samtgemeindeverwaltung, hob hervor, dass das Büro in Rodenberg einerseits sehr wertvoll für die hier Unterstützten sei, weil "die Probleme der Menschen durch sehr pragmatische Hilfe gelöst" würden. Andererseits entlaste die Struktur die Samtgemeindeverwaltung, weil die Fragen der Unterbringung und der Ausstattung der Wohnungen von Geflüchteten hier mit Petra Lieberwirth von einer auf diesen Bereich spezialisierten Kraft in enger Abstimmung mit Natia Lang betreut würden. Thomas Wolf unterstrich, dass es in seiner bisher rund 100 Tage jungen Amtszeit nie zu Schwierigkeiten in diesem Feld gekommen sei, hier zeige sich, wie gut die Einrichtung funktioniere. Die Unterstützung der Menschen stehe hier im Mittelpunkt. Natia Lang und Heidemarie Hanauske berichteten, dass über die Stelle derzeit rund 300 Personen betreut würden. Das Spektrum ist dabei sehr breit gefächert, es geht um die Beratung in Fragen des Aufenthalts- und Sozialrechts, Arbeitsmarktintegration und Schule, Integrationskurse und Sprachförderung, sozialpädagogisches und psychosoziale Beratung sowie vereinzelt um Rückkehrberatung und Weiterwanderung. Von der anfangs eine wichtige Rolle spielenden aufsuchenden Flüchtlingssozialarbeit sei die AWO mittlerweile weitgehend abgerückt. Schließlich sei der Großteil der Flüchtlinge soweit integriert, dass sie bei Bedarf selbständig den Kontakt zum Büro suchen. Natia Lang ist seit 2014 Flüchtlingssozialarbeiterin bei der AWO-Schaumburg, seit 2016 dabei im Raum der Samtgemeinde Rodenberg tätig. Die enge Verbundenheit in die Gemeinden hier sei wichtig, wie Natia Lang festhielt, so verfüge sie über viele wertvolle Kontakte zu Schulen, Kindergärten, Ärzten und weiteren Einrichtungen. Vielfach sei es gelungen, Flüchtlinge in Arbeitsstellen zu vermitteln. Corona führe dazu, dass zahlreiche Beratungskontakte auf Telefon und soziale Medien hätten verlegt werden müssen. Bedauerlich sei, dass Veranstaltungen wie das Café International oder Feste derzeit nicht stattfinden könnten. Hinzu komme, dass die Pandemie mit Unterbrechungen von Schul- und Kindergartenbesuch, von Integrations- und Sprachkursen bei vielen Zuwanderern Integrationsprozesse ausgebremst oder verlangsamt hätten. Hier gelte es, neu anzusetzen, wie Hanauske und Lang ausführten. Zudem kämen derzeit rund 100 Flüchtlinge pro Woche in den Landkreis. Auch dies trage dazu bei, dass der Bedarf an Migrationssozialarbeit weiter bestehe. Foto: bb
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„Corona bremst viele Integrationsprozesse aus“
Kooperation von Arbeiterwohlfahrt und Samtgemeinde bei Flüchtlingsbetreuung
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