BAD NENNDORF (jb). Wenn es einmal brennt, sind sie sofort da: die Feuerwehrleute. Doch die hohen Temperaturen, die vernebelte Sicht und vieles mehr sind immer wieder eine hohe Belastung für die Kamerad:innen. An einem Ausbildungstag haben elf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nenndorf und Haste nun an einem speziellen Atemschutztraining teilgenommen. Bei Temperaturen von über 250 Grad mussten die Kamerad:innen einen Hindernisparcour durchlaufen. Inhalt des Trainings bei der Firma Feurex Nord in Helmstedt war die Brandbekämpfung unter Atemschutz im Inneren von Gebäuden. Dafür wurden verschiedene Übungen innerhalb einer Brandsimulationsanlage durchgeführt. Die Besonderheit: diese Anlage ist eine sogenannte "feststoffbefeuerte Anlage". In einem Komplex aus mehreren Hochseecontainern wird ein echtes Feuer mittels Holzpaletten und Brandbeschleunigern entfacht. Im Gegensatz zu gasbefeuerten Anlagen müssen die Einsatzkräfte hier also mit einem echten Brandherd kämpfen. Ziel der Übung war es, dass die Einsatzkräfte ein Gefühl für die wahre Intensität und Verhaltensweise von Feuer erlangen, denn jede noch so gute Trockenübung könnte niemals die Realität darstellen. So erlebten die Kamerad:innen Hitze, schlechte bis keine Sicht, Stress und unvorhersehbares Verhalten des Brandes. Mit speziellen Schutzüberwürfe über der Einsatzkleidung, um diese nicht zu beschädigen, absolvierten die Kamerad:innen zunächst einen Hindernisparcour bei etwa 180 Grad. Durch dieses Training sollten die Teilnehmer:innen lernen, die eigene körperliche Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen. In einem zweiten Durchlauf wurde die Temperatur dann noch einmal erhöht, sodass auf Höhe der Türklinke etwa 250 Grad herrschten. "Hier konnte am eigenen Leib erfahren werden, wieso es so wichtig ist, sich immer in Bodennähe aufzuhalten", heißt es in der Pressemitteilung. Die der Parcours eine wahrliche körperliche Anstrengung für die Kamerad:innen war und das mit viel Flüssigkeit ausgeglichen werden musste, stand jedem eine ganze Kiste Wasser zur Verfügung. Auch taktische Elemente wurden in die Ausbildung mit einbezogen. So wechselten die Teilnehmer:innen regelmäßig in die Rolle der Atemschutzüberwachung. Deren Aufgabe ist es, die Trupps von außen zu überwachen. Als entsprechendes Gegenstück war es für die eingesetzten Trupps besonders wichtig, eine gute Kommunikation zur Atemschutzüberwachung zu führen. Zurück in Bad Nenndorf gab es dann eine Nachbesprechung. Der Ausbildungstag, der ursprünglich 2020 durchgeführt werden sollte, kam bei allen Teilnehmer:innen sehr gut an. Dabei wurde deutlich, dass die Wichtigkeit einer fundierten und regelmäßigen Ausbildung in einer solchen Anlage unbestreitbar sei, um die Sicherheit der Bürger:innen in der Samtgemeinde gewährleisten zu können. "Dementsprechend ist es nur sinnvoll, wenn eine solche Weiterbildung ortsübergreifend auf Samtgemeindeebene stattfinden würde", heißt es in der Pressemitteilung. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Feuerwehrkameradschaft und die Samtgemeinde konnte der Ausbildungstag durchgeführt werden. Foto: Philipp Pijl
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Bei 250 Grad den Überblick behalten
Feuerwehr Bad Nenndorf übt für den Ernstfall / Ausbildungstag in einer Brandsimulationsanlage
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