STADTHAGEN (bb). Bier im böhmischen Stil selbst herzustellen, um es auch in Schaumburg zu genießen, dies war die Grundidee, die Jan-Wilhelm Dehne und Dennis Gross dazu brachte, ab 2017 ins Bierbrauen einzusteigen. Dieser Ansatz entwickelte eine gehörige Dynamik, ab Februar wird nun ihr Bier "Jerc´s" in zwei Stadthäger Märkten zum Verkauf angeboten. Die beiden Schaumburger brauen heute in einem kleinen Anbau auf dem Grundstück der Eltern von Dennis Gross in der Kreisstadt. Es mag nur eine Mini-Brauerei sein, das Duo setzt bei seinem Hobby jedoch voll auf Qualität. Hochwertiges Tennenmalz und Saazer Hopfen zählen zu den Zutaten, lange feilten die Brauer, bis sie zu ihrer Rezeptur kamen. Nun bringen Dehne und Gross ihr Pils in böhmischen Stil in kleinem Rahmen erstmals in den Einzelhandel. Das bewusst unfiltrierte und damit etwas trübe aber sehr geschmackvoll-frische Bier aus Stadthagen ist in Sechserträgern zu haben (Informationen geben die beiden auch auf ihrer Website www.jercs.de.). Dennis Gross beantwortet die Fragen des Schaumburger Wochenblattes: Schaumburger Wochenblatt: Wie kam es, dass Sie gemeinsam mit Jan-Wilhelm Dehne ins Bierbrauen eingestiegen sind? Dennis Gross: Das geht auf gemeinsame Urlaube in Tschechien zurück. Wir mochten das Bier dort sehr gern, das sich geschmacklich deutlich von dem hier erhältlichen unterscheidet. Als schwierig erwies es sich allerdings, dieses hier zu kaufen. Das tschechische Flaschenbier, das in Deutschland erhältlich war, schmeckte dann doch anders als dort. So dachten wir uns, probieren wir doch aus, ein solche Bier selbst zu brauen. SW: Es startete also als Hobby, mit der Grundidee gutes Bier zu brauen? Dennis Gross: Ja, genau. Ziel war es dabei, eben dieses böhmische Pilsener zu brauen. Wir haben uns dann, zunächst noch als Vierergruppe, eingelesen, die Einzelheiten des Herstellungsprozesses angeeignet. Anfangs haben wir uns an vorhandenen Rezepten orientiert und sind bald in den ersten Brau-Probegang eingestiegen. Es brauchte dann viele Versuche und Anpassungen, bis wir zum gewünschten Ergebnis kamen. SW: Wie kam es zu dem Schritt, das ganze gewerblich anzupacken? Dennis Gross: Zunächst ging es ja um den Eigengebrauch. Wenn wir Freunde haben probieren lassen, war die Resonanz aber überwiegend positiv. Weil sich eine gewisse Nachfrage abzeichnete, entschlossen Jan-Wilhelm Dehne und ich uns zu einer gewerblichen Anmeldung, so ist es ja auch gesetzlich vorgeschrieben. Als wir das Bier dann in etwas größerem Kreis abgaben und es dort auch ankam, dachten wir, das können wir doch auch mehr Leuten anbieten. SW: Es behält aber Hobby-Charakter, es geht nicht um ein zusätzliches finanzielles Standbein? Dennis Gross: Genau, in erster Linie soll es ein Hobby bleiben. Beziehungsweise, wenn es wirklich eine große Annahme fände, könnte man über eine Erweiterung nachdenken. Aber wir werden ja erst jetzt sehen, welchen Absatz es findet. Am 1. Februar startet erstmals der öffentliche Verkauf, im "Hol ab" und im "Edeka St. Annen". Da wird sich zeigen, ob die Leute unser Bier tatsächlich kaufen. Und ob sie es dann auch ein zweites Mal kaufen. Wenn wir das Brauen einer größeren Menge in Erwägung ziehen würden, müssten wir uns allerdings auch über eine größere Anlage und einen anderen Standort Gedanken machen. Dazu warten wir aber jetzt erstmal ab, wie unser "Jerc´s" ankommt. SW: Spielt es eine Rolle, hier ein Stück weit an die historische Brautradition in Stadthagen anzuschließen? Dennis Gross: Nun ja, zumindest in Bezug auf den Charakter des Bieres ist keine so enge Anknüpfung gegeben. Wir brauen doch ein Bier mit deutlich anderem Geschmack. Ich würde es anders formulieren. Wir kommen beide aus der Region und fühlen uns Stadthagen verbunden. Wenn wir einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass hier etwas Spannendes entsteht, dann wollen wir das auch gerne tun. Foto: bb
-
Frisches böhmisches Pils entsteht mitten in Schaumburg
Bauer-Duo baut Brauerei in Stadthagen auf / Erstmals Verkauf in Märkten
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum