1. „Ein kleiner Piks mit ganz großer Bedeutung“

    Blutspenden rettet Leben und dient der eigenen Gesundheitsvorsorge

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    LANDKREIS (bb). Es ist eine Daueraufgabe mit lebensrettender Bedeutung für viele Patienten und damit einer entscheidenden Rolle für das Gesundheitswesen insgesamt. Stetig steht der Blutspendedienst der Landessverbände des DRK Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen gGmbH vor der Aufgabe, die Versorgung mit ausreichend Blutkonserven sicherzustellen. Entscheidend ist es dazu, genügend Spender zu finden, die jeweils einen halben Liter ihres Blutes geben. Die Corona-Pandemie habe ein Stück weit die Spendenbereitschaft gebremst, erklärte Oliver Ziebolz, beim Blutspendedienst Gebietsreferent für den Bereich Landkreis Nienburg, Landkreis Schaumburg, Garbsen, Neustadt, Walsrode/Bad Fallingbostel und Wunstorf. Gerade das letzte Quartal 2021 habe einen gewissen Rückschlag gebracht. Nun im Januar würden sich die Zahlen offenbar wieder etwas stabilisieren. Ziebolz appellierte dazu, die immer wieder wohnortnah, flächendeckend angebotenen Spendentermine wahrzunehmen. Sei es als Erstspender, oder Spender, der nach längerer Pause wieder sein Blut gibt. Wer spende, leiste einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Klinik-, und Rettungswagen-Teams Menschen das Leben retten können, betonte Oliver Ziebolz. Zu dieser Unterstützung für Mitbürger komme hinzu, dass die Spende durchaus auch Vorteile für die eigene Gesundheit habe. Blutspenden rettet Leben: Rund 15.000 Blutspenden werden täglich bundesweit benötigt, um Kranke und Verletzte versorgen zu können. Für viele Patienten ist die Blutspende überlebenswichtig, wie Ziebolz betonte. Das kann das Unfallopfer sein, das nach hohem Blutverlust gerettet werden muss ebenso wie der Krebspatient, für den die Unterstützung mit Blutkonserven ganz entscheidend ist. Etwa 19 Prozent des Blutes werden für Behandlung bei Krebserkrankungen benötigt, 16 Prozent bei Herzerkrankungen, ebenfalls 16 Prozent bei Magen- und Darmerkrankungen, 12 Prozent bei Verletzungen nach Unfällen, 6 Prozent bei Leber- und Nierenkrankheiten, 5 Prozent bei Blutarmut und Blutkrankheiten, 4 Prozent bei Geburten, weitere Erkrankungen mit kleineren Anteilen kommen hinzu. Wichtig ist dabei der Hintergrund, dass das Blut, beziehungsweise seine Bestandteile, nur begrenzt haltbar ist. So benötigt das Gesundheitssystem einen stetigen Nachschub über das gesamte Jahr, das der Blutspendedienst in Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Unterstützern sicherstellt. Viele langjährige Spender würden regelmäßig zu den Terminen gehen, wie Oliver Ziebolz betonte. Weil eine Altersgrenze besteht, sei es jedoch immer wieder wichtig, neue Spender hinzuzugewinnen. Das gelte natürlich für Erstspender. Ein hohes Potential liege aber auch bei Menschen etwa im Alter von 25 bis 45, die bereits ein oder zwei Mal gespendet haben, aus verschiedensten Gründen die Termine nun nicht mehr wahrnehmen. Wichtige Aufgabe sei es, immer wieder auf die Angebote zur Blutspende aufmerksam zu machen. Spenden dürfen Personen im Alter zwischen 18 und 73 Jahren, einige weitere Einschränkungen kommen hinzu. Bei Blutspende-Terminen, die bewusst dezentral angeboten werden, geben die Spender einen halben Liter Blut. In der modernen Medizin wird das Blut in den allermeisten Fällen nicht mehr direkt gespendet, sondern in seine Bestandteile aufgespalten. So entstehen drei verschiedene Präparate, die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen sowie Plasmapräparate. Blutplättchen sind beispielsweise nur wenige Tage haltbar, dies macht die Bedeutung stetigen Spendens klar. Vorteile für die eigene Gesundheit: Der Spender geht nach dem Termin im Wissen, etwas Gutes getan zu haben. Hinzu kommt, dass die Blutspende auch seiner eigenen Gesundheit dient. Um die Sicherheit der Blutkonserven sicherzustellen, wird das Blut auf Infektionskrankheiten getestet, wie zum Bespiel auf die Erreger der Leberentzündungen Hepatitis B und Hepatitis C. Werden Erreger festgestellt, wird der Spender benachrichtigt. Die regelmäßige Spende gibt hier also zusätzliche Sicherheit. Hinzu kommt zu Beginn des Blutspende-Termins ein Gesundheits-Check. Dabei werden unter anderem Blutdruck und Eisenwert im Blut geprüft. Sind diese nicht im Normbereich, wird der Spendenwillige zum eigenen Schutz nicht zur Spende zugelassen. Stattdessen empfiehlt ihm das Team, einen Arzt aufzusuchen. Auch hier wird also eine Vorsorgefunktion erfüllt. Zudem kann regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck von Hypertonie-Patienten senken und so das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen verringern. Großer Beitrag von Ehrenamtlichen: Ganz überwiegend wirkt das Team des Blutspendedienstes mit seinen medizinischen Fachleuten bei den Blutspende-Terminen mit den ansässigen DRK-Ortsvereinen zusammen. Diese unterstützen etwa beim Empfang, beim Ablauf und der Organisation. "Dieses ehrenamtliche Engagement ist sehr hoch einzuschätzen, hier wird herausragendes geleistet", betonte Oliver Ziebolz. Dies gelte noch einmal besonders in der Corona-Krise, in der mit vielen Maßnahmen den Geboten des Infektionsschutzes nachgekommen werde. Zum Umfang dieser Leistungen gehört auch die Versorgung der Spender mit einem Imbiss. Derzeit muss diese über von den Ortsvereinen gepackte Lunch-Beutel erfolgen. Das Gesamtpaket der freundlichen Betreuung, zu dem die Ortsvereine ganz entscheidend beitrügen, sei sicherlich auch ein Grund, dass viele Stammspender immer wieder zu den Terminen kämen, so Ziebolz. Zudem werden auch Termine zum Beispiel von Schulen mit höheren Jahrgängen oder etwa von Vereinen im Rahmen von Aktionen angeboten. Das Schaumburger Wochenblatt wird in den folgenden Monaten regelmäßig über das Thema Blutspenden berichten und dabei jeweils Teilaspekte näher beleuchten. Dabei wird das "Blutbarometer" einen Eindruck davon geben, inwiefern das für das Jahr 2022 angestrebte Spendenziel des Blutspendedienstes für den Landkreis bereits erreicht ist. Die Zielsetzung liegt bei 7.700 Spenden über die zwölf Monate. Termine werden im Schaumburger Wochenblatt veröffentlicht, unter anderem im zweiwöchigen Turnus auf der Titelseite ebenso unter www.blutspende-leben.de im Internet. Foto: bb

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