Auch die Kinder leiden unter der Gewalt

STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Volksbank Hameln-Stadthagen hat für ein neues Spielgerät im Frauenhaus Schaumburg gesorgt. Eine wichtige Spende, schließlich kommen in der Einrichtung auch stets Kinder unter, die mit ihren Müttern auf der Suche nach Schutz vor Gewalt sind. Patrick Eschert und Gaby Hansel übergaben als Vertreter der Volksbank Hameln-Stadthagen eine sogenannte Matschküche. An dieser können die Mädchen und Jungen, die mit ihren Müttern Zuflucht im Frauenhaus gefunden haben, in Zukunft fröhlich in Wasser und Sand panschen und "leckere Gerichte" zubereiten. Die Gewalttätigkeit von Männern gegen ihre Frauen wirkt sich unweigerlich auch auf die Kinder in den Haushalten aus und führt zu erheblichen Belastungen für diese, wie Sabine Fischer, Mitarbeiterin im Frauenhaus und Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin des Kreisverbandes Schaumburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO) beim Übergabetermin erläuterten. Die AWO ist Träger des Frauenhauses. Die Bedeutung der Einrichtung unterstrichen Sabine Fischer und Heidemarie Hanauske mit einer Zahl aus dem Jahr 2021. 49 hilfesuchende Frauen hätten im vergangenen Jahr im Frauenhaus Schaumburg nicht aufgenommen werden können und stattdessen an Einrichtungen in anderen Regionen vermittelt werden müssen, wie sie ausführten. Hier zeige sich, wie nötig die nun eingeleitete bauliche Erweiterung sei. Sehr wichtig sei auch die Unterstützung durch Spenden. Die Matschküche sei zudem ein Spielgerät, das im Frauenhaus sehr gut ankommen werde, wie Sabine Fischer festhielt. Die Kinder würden durch die Erlebnisse in den von Gewalt geprägten Haushalten schließlich viele seelische Belastungen mit sich herumtragen. Bewegung und Aktivitäten, zu denen dieses Spielgerät einlade, seien wichtig für die Mädchen und Jungen, um sich ausleben und ihre Erfahrungen verarbeiten zu können. Das Spielgerät wurde aus den Reinerträgen des VR-Gewinnsparens finanziert, das die Volksband Hameln-Stadthagen anbietet. Diese Reinerträgen dienen der Unterstützung einer Vielzahl von Projekten in der Region. Zur Idee, für das Frauenhaus zu spenden, regte Gaby Hansel, Stiftungsvorsitzende der Volksbank-Stiftung "Wir - Mit Begeisterung und Engagement" an. Gemeinsam mit Patrick Eschert, Co-Leitung Marketing/Vertriebsmanagement bei der Volksbank, erklärte sie, dass Bankhaus und Stiftung gern auch bei weiteren Gelegenheiten zur Unterstützung des Frauenhauses bereitstehen würden. Der Bedarf von körperlich und/oder seelisch misshandelten und von Gewalt bedrohten Frauen nach Zuflucht im Frauenhaus sei in den vergangenen Jahren gestiegen, wie Sabine Fischer und Heidemarie Hanauske ausführten. Die Förderung durch Landkreis und Land würden die Grundlage der Finanzierung bilden. Spenden seien jedoch eine wichtige Ergänzung des Budgets. Foto: bb