1. Was bedeutet uns die Weihnachtsbotschaft

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    Nun ist Weihnachten auch schon wieder vorbei. Nein, das stimmt nicht! Die Weihnachtszeit hat mit dem Fest gerade erst angefangen. Vorbei sein mag sie für diejenigen, die ihren Baum vielleicht schon Anfang oder Mitte November aufgestellt haben und bei denen er spätestens heute dann rausfliegt. Für mich ist das anders. Die Adventszeit ist eben nicht schon Weihnachten. Sondern die Zeit der Vorbereitung und Erwartung. Und auch die beginnt erst mit dem ersten Adventswochenende. Die Zeit davor mit den Gedenktagen en an die Opfer von Krieg und Terror, an die Verstorbenen in unseren Familien und mit den Friedensgebeten ist ganz anders geprägt. Und sie braucht ihre Zeit, Kerze um Kerze am Adventskranz. Für mich ist das ein Reichtum, dass jede Zeit ihr Eigenes hat. Das macht sie wertvoll und besonders. Erdbeeren, Spargel und Grünkohl haben ja auch ihre je eigene Zeit… Noch sind wir also mitten drin in der Weihnachtszeit. Noch mindestens bis zum Dreikönigstag am 6. Januar oder gar bis Lichtmess, am 40. Tag nach dem Christfest. So darf der Baum noch länger stehen, auch wenn die Geschenke längst ausgepackt sind. Aber auch die sind ja nicht erledigt: das Buch will gelesen, die Musik gehört, das Spiel gespielt, der neue Pullover getragen werden. Genauso auch ist es mit dem großen Geschenk Gottes: dass er selber in Jesus in unsere Welt kommt und in ihr die Botschaft vom Frieden erklingen lässt und unsere Herzen damit erfüllt. Das ist wie eine Saat, die erst noch aufgehen und wachsen will - und dafür Zeit braucht. Wir können die "Weihnachtsruhe", die Zeit "zwischen den Jahren" gut nutzen, hierüber nachzusinnen, was die Weihnachtsbotschaft uns jenseits der Geschenke in unserem Leben bedeutet. Was die Worte des dann erwachsenen Jesuskindes uns zu sagen haben und ob wir unser Leben davon erfüllen lassen wollen. Damals in Bethlehem begann eine Bewegung für Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit. Sie will von dort ausgehen in alle Welt. Die Weihnachtsbotschaft will wirken, uns anstecken und verwandeln - zum Handeln. Auch wenn der Weihnachtsbaum dann doch entsorgt und der letzte Schokoweihnachtsmann aufgegessen ist, lasse ich noch eine Krippenfigur oder einen Engel stehen, der mich daran erinnert: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden. Wir alle wissen, wie weit wir davon entfernt sind. Wir wünschen uns ein gutes neues Jahr. Natürlich, Corona und Klimakrise, Krieg und Terror werden uns auch ins neue Jahr 2022 folgen. Gott möge alle stärken, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, die Kranke und Alte pflegen, sich um Geflüchtete und Integration kümmern, sich in Tafeln oder für die Umwelt engagieren. Dann wird das Licht, das an Weihnachten aufstrahlt, unsere Welt heller machen. Pastor Dirk Gniesmer, Johanniskirchengemeinde Rinteln und Kapellengemeinde Todenmann

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