1. Auftritt und Service der Verwaltung verbessern

    Im Interview mit Rodenbergs neuen Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf

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    RODENBERG (jb). Auf zwei Monate kann Dr. Thomas Wolf bisher zurückblicken, denn erst im November hatte Wolf das Amt des Samtgemeindebürgermeisters für Rodenberg übernommen. Bei den Kommunalwahlen konnte er sich mit knappen zehn Prozent mehr gegen Heiko Monden (SPD) durchsetzen. "Es war ein sehr fairer und ordentlicher Wahlkampf und dafür danke ich allen", resümiert Wolf. Er sei vor allem seinen Unterstützer:innen sehr dankbar, denn ohne die hätte er nie den Zugang zu den Menschen vor Ort aufgrund der derzeitigen Corona-Lage gefunden. "Es war eine schwierige Zeit, aber jetzt sitze ich hier", sagt er lächelnd. Schon wenn man Wolfs Büro betritt, fällt einem auf, dass fast nirgendwo Akten zu finden sind. "Ich führe in meinem Büro keine Aktenschränke, weil ich die Digitalisierung in der Samtgemeinde voranbringen möchte", sagt er. Und das sei seiner Ansicht nach auch dringend nötig. Zum einen möchte Wolf den Internetauftritt der Samtgemeinde verbessern und benutzerfreundlicher gestalten. Das Serviceangebot soll zum Beispiel so ausgebaut werden, dass Formulare, mit denen beispielsweise Elterngeld beantragt werden kann, sichtbar auf der Internetseite eingebunden werden. Auch möchte Wolf die Samtgemeinde an die bundesweite Behördenrufnummer 115 anbinden, sodass Rodenberger einen direkten Zugang zu Auskünften über Leistungen der öffentlichen Verwaltung erhalten können. Langfristig sollen auch alle Akten digitalisiert werden. In Rodenberg müsse auch die Bürgerorientierung und der Service der Verwaltung noch gesteigert werden. Von Platzmangel und baulichem Zustand Viele Dinge möchte Wolf in der Samtgemeinde künftig ändern, das betreffe eben nicht nur die innere Verwaltung sondern auch die Umsetzung größerer Projekte. So leide die Julius-Rodenberg-Schule unter erheblichem Platzmangel. "Das sind meines Erachtens keine Zustände, wenn man vernünftige Bildungsqualität anbieten möchte", sagt Wolf. Die Schule soll deswegen eine eigene Küche, einen Werkraum und mehr bekommen. Daneben sind drei neue Feuerwehrhäuser geplant: in Messenkamp/Altenhagen, Soldorf und Hülsede. Während des Wahlkampfes hatte Wolf den derzeitigen Stand der Häuser inspiziert. "Jetzt müssen wir mit den neuen Gebäuden die Kamerad:innen weiter motivieren", sagt er. Dazu gehörte auch die komplett neue Schutzausrüstung für alle ca. 500 Feuerwehrfrauen und -männer der Samtgemeinde, die bereit gestellt wurde (wir berichteten). Diskussion um die Freibäder Ein viel diskutiertes Thema ist das seitens der SPD geplante Freibad in Bad Nenndorf. Wolf halte das nicht für sinnvoll. In der Samtgemeinde Rodenberg gebe es zwei Freibäder, die beide erheblichen Sanierungsbedarf besitzen. Viel eher solle über ein gemeinsames Ticketing oder einen Personalaustausch nachgedacht werden, als dass ein neues Freibad in der Nachbarsgemeinde gebaut werde, sagt Wolf. "Letztendlich muss das aber Nenndorf selber entscheiden", betont er. Das Mineralbad in Lauenau hätte zudem gerne eine eigene Trägerschaft, das Freibad in Rodenberg jedoch nicht. "Im nächsten Jahr wollen wir das entscheiden. Ich halte es aber nicht für sinnvoll, die Trägerschaften auseinander zu reißen." E-Mobilität zunächst nur in Lauenau Lauenau entwickelt sich immer weiter zu einem starken Anlaufpunkt für Anwohner und Reisende mit E-Autos: Nach Tesla und bereits installierten HPC-Ladesäulen (High-Power- Charging) von Allego hat nun auch EnBW mit dem Bau eines Schnellladeparks auf dem Autohof an der A2 begonnen. Anfang 2022 sollen die geplanten 20 Ladesäulen in Betrieb gehen. Während das E-Auto lädt, können die Autofahrer:innen in direkter Umgebung im Maxi-Autohof essen gehen und Pause machen. Für Wolf kommen solche E-Ladesäulen zunächst auch nur in Lauenau in Betracht, nicht in Rodenberg selbst. "Wir brauchen dafür eine Infrastruktur, wo sich die Menschen bis zu drei Stunden aufhalten können, um währenddessen ihr Auto zu laden. Das sehe ich hier in Rodenberg in dem Sinne nicht", sagt er und das würden auch die Anbieter solcher Ladesäulen so sehen. Generell müsse die Elektromobilität für den Menschen noch interessanter gemacht werden; das sei im ländlichen Bereich allerdings schwieriger. Foto: jb

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