1. "Wir haben durch die Schließungen viele Kunden verloren"

    Stadtbücherei Stadthagen hat Probleme die wichtigen Zielgruppen zu erreichen

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    STADTHAGEN (bb). Die Corona-Krise hat merkliche Auswirkungen auf die Nutzerzahlen der Stadtbücherei, sowohl in der Zahl der Leser als auch in Bezug auf die Nutzerkreise. Es falle unter den derzeitigen Rahmenbedingungen schwer, wichtige Zielgruppen wie die der Kinder zu erreichen und zu binden, wie Büchereileiterin Cornelia Reuter im Ausschuss für Jugend, Soziales, Kultur und Integration erklärte. "Wir haben durch die Schließungen Kunden verloren", berichtete Cornelia Reuter bei ihrem Bericht im Ausschuss. 2019 habe die Zahl der Öffnungsstunden mit rund 1700 im langjährigen Mittel gelegen. Die durch Maßnahmen wie den Lockdown verursachte Beschränkung auf rund 840 Öffnungsstunden zeige die Einschränkung der Tätigkeit auf. 2021 hätten sich ähnliche Problematiken ergeben. Zudem hätten fast keine Veranstaltungen stattfinden können. Von 2019 auf 2020 habe die Bibliothek etwa 15 Prozent ihrer Leser verloren. Der Trend habe sich in 2021 fortgesetzt. Über zwei Jahre zeichne sich so ein Kundenrückgang von etwa einem Viertel ab, wie die Büchereileiterin erklärte. Zu befürchten sei, dass insbesondere Kinder abgehängt würden. Reuter hatte mit ihrem Team ein vielfach gelobtes Konzept zur Entwicklung der Bücherei entwickelt, das Schwerpunkte im Bereich der Leseförderung, frühkindlicher Sprachförderung, Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz, als Familienbücherei sowie als Treffpunktbücherei vorsieht (wie berichtet). Die Pandemie habe der weiteren Umsetzung des Konzeptes in vielen Bereichen entgegengestanden, wie die Leiterin ausführte. Mit den Beschränkungen im Publikumsverkehr hätten viele Planungen umgeworfen werden müssen. Weil Veranstaltungen, die Kinder und Familien ansprechen, weitgehend abgesagt werden mussten, fehle hier eine wichtige Möglichkeit, diese Zielgruppe zu binden. Gehalten werden könnten die Kundengruppen aus diesem Bereich, die bereits die Büchereiangebote rege genutzt hätten. Die Phasen mit beschränktem Publikumsverkehrs seien zum Beispiel zur Weiterbildung der Kolleginnen genutzt worden, wie Cornelia Reuter ausführte. Medienboxen für Kindertagesstätten seien zusammengestellt worden. Das Team erwäge weitere Möglichkeiten, um gerade Kinder zu erreichen, sollte die Situation der Einschränkungen sich fortsetzen. Die Online-Nutzung sei auch kein Ausweg, der problemlos genommen werden könnte, erläuterte Reuter auf Nachfrage. Viele Menschen seien eben mit Online-Kanälen nicht so vertraut, dass sie diese ohne Hilfestellung oder Einweisung verwenden könnten. Die Gefahr einer digitalen Spaltung, in der Menschen abgehängt würden, sei zu beachten. Foto: archiv bb

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