1. In Notfällen auch auf schwer zugänglichem Terrain rasch zur Stelle

    DRK-Rettungsdienst und Feuerwehr Rodenberg nehmen Geländerettung in Dienst

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    RODENBERG (bb). Der DRK-Rettungsdienst Schaumburg und die Feuerwehr Rodenberg haben gemeinsam die Geländerettung als eine neue Einsatzkomponente aufgebaut. Mit speziell ausgebildeten Kräften sowie Fahrzeugen und Gerät soll diese dazu dienen, für Menschen in Not an schwer zugänglichen Geländebereichen des Deisters rasch Hilfe zu bringen. Schon kurz nach ihrer Indienststellung musste die Einheit zu ihrem ersten Einsatz aufbrechen. Bernd Gerberding, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Schaumburg, erklärte, dass die Beteiligten "die Zeichen der Zeit erkannt haben". Nochmals erhöht durch die Corona-Pandemie aber bereits in den Jahren zuvor seien die Besucherzahlen im Deister stark gestiegen. "Wo Menschen sind, kommt es zu Not- und Unfällen", so Gerberding. Mit der steigenden Nutzung des Forstgebietes für Freizeitaktivitäten sei auch die Zahl der Einsätze von Rettungsdienst und Feuerwehr gestiegen. Hier sorge das teils "extrem schwierige Gelände" im Deister mit seinen steilen Hängen für Probleme. So sei die Idee zum Aufbau der Geländerettung entstanden. Einerseits, um die Verletzten schneller erreichen und versorgen zu können. Andererseits, um die Rettungskräfte zu entlasten. Beispielsweise das Heraustragen von Personen mit Tragen über das sehr abschüssige, bewachsene und unebene Gelände sei nicht nur kraftraubend sondern habe auch zu Verletzungen bei den Helfern geführt, wie Gerberding und Mitglieder der Arbeitsgruppe schilderten, die am Aufbau der neuen Rettungskomponente beteiligt waren. Mit der Beschaffung eines Zugfahrzeuges, eines Anhängers, eines All-Terrain-Vehicles (ATV) und zweier Montainbikes seien die Fahrzeuge beschafft worden, mit denen Verletzte und in Not geratene Menschen deutlich rascher erreicht werden könnten. Auch zum Beispiel die Rücksäcke mit den Rettungsmitteln sind kleiner und leichter, um das rasche Vorankommen zu unterstützen. Das All-Terrain-Vehicle (übersetzt etwa "Fahrzeug für jedes Gelände"), eine Art Quad mit Allradantrieb, ist mit einer Trage ausgestattet, um Verletzte auch aus schwieriger Lage herausfahren zu können. Gerberding betonte, dass acht Einsatzkräfte aus den Reihen der Rettungswache Rodenberg und der Feuerwehr Rodenberg einen Rund-um-die-Uhr-Bereitschaftsdienst stellen würden, um auf den Mountainbikes unterstützen zu können. Etwa 40.000 Euro habe die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung gekostet, die vom DRK-Rettungsdienst-Schaumburg e.V. getragen wird (Als Zugfahrzeug dient ein ausgemustertes, abgeschriebenes Notarztfahrzeug). Gerberding und Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf führten aus, dass es sich um eine Komponente des Rettungsdienstes handle, die von der Feuerwehr Rodenberg unterstützt werde. Sie könne also bei Rettungsdiensteinsätzen im Zuständigkeitsraum der Feuerwehr Rodenberg zugezogen werden. Schon bisher unterstützte die Feuerwehr bei Rettungsdiensteinsätzen im Deister. Wolf hielt fest, dass ihn die gelungene Kooperation von Feuerwehr, DRK-Rettungsdienst und Landkreis beim Aufbau der Komponente freue. Landrat Jörg Farr, Gemeindebrandmeister Jens Löffler und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote sprachen von einem "richtungsweisenden Projekt", das eine "sehr schnelle und professionelle Hilfeleistung" unter den schwierigen Umständen ermögliche. Zeitersparnis durch neue Fahrzeuge und genaue Ortskenntnis: Thomas Böhm, Ortsbrandmeister der Rodenberger Feuerwehr, dankte allen Beteiligten, die an Planungen und Aufbau beteiligt waren. Die Geländerettung sei mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Konzept unterfüttert. Zugführer Marc-Henning Kommerein gab einen Einblick in Einzelheiten und Einsatzpraxis. Je nach Lage des Einsatzortes fahre das ATV direkt in Richtung des zu Rettenden oder werde zunächst per Zugfahrzeug und Anhänger möglichst weit in den Wald gefahren. Sei die letzte Wegstrecke auch für das ATV zu unzugänglich, würden die Mountainbikes genutzt. Manche Deister-Abschnitte seien so schwierig, dass eine Annäherung auf den letzten Metern nur zu Fuß möglich sei. Durch die neuen Fahrzeuge, alle in den Hallen der Feuerwehr abgestellt, könne der in Not geratene jedoch deutlich schneller erreicht werden. Ebenso sei mit ATV und Zugfahrzeug ein rascheres Herausbringen aus dem Wald möglich, das zuvor über das Ziehen und Tragen eine erhebliche Anstrengung und Zeit erforderte. Fleißig hätten die Einsatzkräfte zudem ihre Ortskenntnisse im Deister trainiert, um bei einem Notruf auch rasch den Patienten in dem unübersichtlichen Gelände auffinden zu können. Foto: bb

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