1. 96 steht mal wieder vor einem Neuanfang

    Sonntag mit Interimstrainer Dabrowski gegen Hamburg

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    HANNOVER (bb). Hannover 96 geht mit Interimstrainer Christoph Dabrowski ins Nordduell gegen den Hamburger SV. Sonntag um 13.30 Uhr empfangen die Roten die Hanseaten im eigenen Stadion, Montag will Sportchef Marcus Mann den Nachfolger des entlassenen Coaches Jan Zimmermann vorstellen. Die bittere 0:4-Klatsche gegen Karlsruhe war zu viel, Mann und Clubchef Martin Kind griffen zur Notbremse. Der junge, in der Region verwurzelte Zimmermann musste gehen, weil 96 immer weiter in den Nichtabstiegskampf hineinrutschte. Eigentlich sollte Zimmermann Zeit bekommen, um eine langfristige Entwicklung einzuleiten. Diese war jedoch zuletzt kaum sichtbar, stattdessen rutschten die "Roten" in Richtung Tabellenende ab. Spürbar war, dass Mann die Entscheidung gegen Zimmermann nicht leicht fiel. Mehrmals hatte er im Saisonverlauf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Coach betont. Am Ende fehlten die Ergebnisse. Sowohl auf dem Punktekonto, als auch als Grundlage für den Glauben, dass Jan Zimmermann der Mannschaft noch den Impuls zur Kehrtwende geben könnte. Der Sportbuzzer vermeldete zudem mangelnden Rückhalt für den Trainer in der Mannschaft. Wobei festzuhalten ist, dass zum Beispiel die Laufwerte im Team bis zuletzt stimmten. Es war nicht so, dass grundsätzlich zu wenig Aufwand betrieben wurde. Möglicherweise fehlte jedoch die Galligkeit, um über die volle Spielzeit in jeder Szene mit größtem Biss und Einsatz zu Werke zu gehen. Gegen Gegner, die genau diese Tugend einbringen ein entscheidender Nachteil in manchen Situationen, wenn ein Team nicht eine deutlich größere individuelle Qualität in die Waagschale werfen kann. Denn dies deutet sich mehr und mehr an: Mit den Weggängen von Marvin Ducksch, Genki Haraguchi und Timo Hübers verlor das Team Korsettstangen, deren Fehlen (bisher) nicht aufgefangen wurde. 96 verfügt mittlerweile über eine Zweitliga-Durchschnittsmannschaft, die nun in eine Krise und damit in den Abstiegskampf geraten ist. Die Aufgabe von Zimmermanns Nachfolger wird es auch sein, einen mentalen Impuls zu setzen. U-23-Trainer Dabrowski wird nur in der Partie gegen den HSV auf der Bank sitzen und anschließend wieder an seine bisherige Aufgabe gehen. Gegen die Hamburger wartet eine knifflige Herausforderung. Die hatten auch ihre Schwierigkeiten in der Serie, stabilisierten sich jedoch zuletzt und arbeiten sich langsam in der Tabelle empor, sind nun auf Platz fünf angekommen. Manches ist noch zäh, aber es ist eben die Entwicklung zu erkennen, die bei Hannover zuletzt fehlte. Immerhin ist das Team nun seit zwölf Partien ungeschlagen. Dabrowski ließ die 96-Profis im Training bei Übungsformen mit vielen Zweikämpfen schwitzen. Das gehört mit zur Einstimmung auf die schwierige Partie gegen Hamburg. Mehr Einflussmöglichkeiten bleibend dem Ein-Spiel-Coach ja auch nicht. Abgesehen davon, möglicherweise mit dem Schrauben an der Aufstellung einen anderen Schwerpunkt zu setzen. Als dauerhafte Nachfolger wird Daniel Thioune gehandelt, vormals Hamburg-Trainer, der einst Osnabrück zum Aufsteiger in Liga zwei formte. Ebenso Uwe Rösler, zuletzt bei Düsseldorf, dieser bringt einen großen Erfahrungsschatz aus England mit. Chancenlos ist 96 trotz aller Probleme gegen Hamburg nicht. Dem neuen Trainer wird jeder weitere Punkt, der zu seinem Amtsantritt auf dem Konto ist, recht sein. Foto: archiv bb

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