1. Projekt könnte die Rettung der Süntelbuchenallee sein

    Wolfang Seifert züchtet Süntelbuchen / Einige davon werden bald in Nenndorf gepflanzt

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    BAD NENNDORF (jb). Wenn man den Garten von Wolfgang Seifert betritt, weiß man gar nicht, welche der dort zahlreich stehenden Süntelbuchen man sich als erstes anschauen soll. Denn der Apelerner züchtet seit sieben Jahren diese ganz besondere Baumart. Um die 1200 Exemplare stehen mittlerweile in seinem Garten. Einige davon hat nun die Stadt Bad Nenndorf geordert. Denn die bekannte Süntelbuchenallee im Kurpark der Stadt hat schon längere Zeit einige Probleme. Die Süntelbuchenallee ist wohl eines der Aushängeschilder der Stadt Bad Nenndorf, die nicht nur jedem Ortsansässigen bekannt ist sondern auch von zahlreichen Touristen besucht wird. Doch die schöne Allee am Rande des Kurparks hat schon seit Jahren mit Vandalismus, der Trockenheit und weiteren Problemen zu kämpfen. Nicht ohne Grund hat die Stadt schon einen Weg mit Pfeilern und Seilen durch die Allee vorgegeben. Wolfgang Seiferts Projekt könnte jetzt die Rettung für die Bäume mit dem typischen Knicks sein. Denn die Süntelbuchen faszinieren den Apelerner, der in Nenndorf eine Tankstelle betreibt, schon seit geraumer Zeit. Als er mit seinem Sohn vor sieben Jahren durch die Allee wanderte, sammelte er einige der herumliegenden Bucheckern auf und pflanzte sie ein. Was als ein Experiment begann, wurde mit der Zeit zu einem erfolgreichen Hobby. Dass die Aufzucht der etwa 1200 Exemplare eine echte Herzensangelegenheit für Seifert ist, merkt man allein schon in der Art und Weise, wie er mit den Bäumen umgeht. Auch einiges an Wissen hat sich der Apelerner angeeignet. Während er durch seinen Garten geht, der geradezu überquillt von jungen Bäumen, zeigt er immer wieder auf verschiedene Süntelbuchen und erklärt, woran er erkennen kann, ob es sich um eine solche handelt. Denn nicht jede Buchecker wird zu einer Süntelbuche. "Es sind die Knospen, an denen ich hundertprozentig erkennen kann, ob es eine Süntelbuche ist", sagt Seifert. Das Problem daran sei aber, dass man die Knospen erst nach drei oder vier Jahren sehen könnte. Erst dann wisse man, ob sich die Arbeit gelohnt hat. Neben Doppelknospe, Dreifachknospe und Knickknospe habe Seifert selbst auch mal eine Bogenknospe entdeckt. "Darüber konnte ich bisher nichts in der Literatur finden", sagt er. Rund 70 Prozent der vor sieben Jahren aufgesammelten Bucheckern seien mittlerweile zu Süntelbuchen herangewachsen. Doch die Aufzucht stellte sich als sehr mühsam und zeitintensiv heraus, betont der Apelerner. Jeden Tag schaut er nach seinen Bäumen und hält ständig Ausschau nach neuen Knospen. "Man kann Entwicklungen nur sehen, wenn man regelmäßig schaut. Jetzt im Winter gehe ich hier abends auch mit der Taschenlampe lang und suche", sagt er lachend. Dementsprechend hat jeder Baum auch seinen Preis. Dieser beginnt im unteren dreistelligen Bereich aber kann auch in den vierstelligen Bereich gehen. Seifert hat nämlich ein Unternehmen gegründet und verkauft die jungen Bäume. Die Stadt Bad Nenndorf hat nun bei Seifert etwa 60 Bäume bestellt, die in diesen Tagen in der Nähe des Krater-Geländes sowie im Erlengrund gepflanzt werden sollen. Zehn weitere Bäume hat Seifert zudem gespendet. Zu diesem Zeitpunkt möchte der Apelerner aber noch nicht mehr verraten. Die Einpflanzungsarbeiten seien aber bereits im vollen Gange. Foto: jb

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