LINDHORST/HEUERSSEN (bb). Durchaus Spannung bot der Einstieg in die Ratsarbeit nach den Kommunalwahlen in zwei Orten der Samtgemeinde Lindhorst, nämlich in Heuerßen und der Gemeinde Lindhorst selbst. In Lindhorst wählte der Rat Christdemokrat Heinrich Widdel zum ehrenamtlichen Bürgermeister, in Heuerßen konnte mangels eines Kandidaten bisher kein Bürgermeister gewählt werden. In Lindhorst hatte die Wählergemeinschaft "Die Bürger" einen überraschenden Wahlerfolg errungen und im ersten Anlauf die meisten Sitze geholt (wie berichtet). Natürlich ist es kein Automatismus, dass die größte Fraktion eines Rates den Bürgermeister stellt. Schon im Vorfeld der konstituierenden Ratssitzung hatte sich abgezeichnet, dass "Die Bürger" nicht genügend Stimmen aus anderen Fraktionen gewinnen konnten, um einen Bürgermeister aus ihren Reihen durchzusetzen. Hier wäre die treibende Kraft der "Bürger" Matthias Hinse der logische Kandidat gewesen. Mit den Stimmen der SPD hätten die "Bürger" beispielsweise die Mehrheit für einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten gehabt. Ein solches Bündnis kam jedoch nicht zu Stande. Letztlich wurde Widdel auf der konstituierenden Ratssitzung ohne Gegenstimme gewählt. Die "Bürger" enthielten sich, wie auch Widdel selbst, von den anderen Gruppierungen gab es Ja-Stimmen. Auch bei weiteren Abstimmungen sahen sich die Bürger einer Mehrheit aus Reihen von CDU, Grünen und SPD gegenüber. Kein Bürgermeister in Heuerßen: Seltenheitswert dürfte das Ergebnis der ersten Ratssitzung in Heuerßen haben. In der vorherigen Wahlperiode war Andreas Walter von der Wählergemeinschaft der Bürgermeister der Gemeinde sowie gleichzeitig Gemeindedirektor gewesen. Nach der Wahl hatten sich SPD, CDU und Grüne im Ortsrat zu einer Mehrheitsfraktion zusammengeschlossen. Walter hätte also im Falle einer erneuten Wahl zum Bürgermeister als Vertreter der WGS nicht über eine Hausmacht verfügt. Tendenziell müsste er als Bürgermeister aus einer Minderheitenposition heraus gegen eine geschlossene Mehrheitsgruppe agieren. Unter diesen Voraussetzungen wollte Walter nicht für die Wahl zum Bürgermeisteramt kandidieren. Allerdings stellte auch die Mehrheitsgruppe keinen Kandidaten für die konstituierende Sitzung. So endete diese, ohne dass ein neuer Bürgermeister gewählt worden wäre. Eine Entscheidung muss jedoch zeitnah fallen. Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetzt sieht vor, dass sich ein neuer Rat im ersten Monat der Wahlperiode konstituiert, dazu gehört auch die Bürgermeisterwahl.
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Heinrich Widdel (CDU) wird Lindhorster Bürgermeister
Heuerßen ist noch ohne Orstoberhaupt
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